In der kommenden Woche soll es bei uns in NRW richtig kalt werden, in den Mittelgebirgen sogar zum ersten Mal in diesem Herbst schneien. Doch heute sind es noch einmal lauschige 17 Grad und der Winter scheint ganz weit entfernt.
Vielleicht die vorerst letzte Gelegenheit, draußen in der tief stehenden Mittagssonne Yoga zu praktizieren. Das nehme ich gerne wahr.
Heute war ich mit Heike auf einer 13 km langen, abschnittsweise durchaus anspruchsvollen Wanderung im südlichen Teil des Siebengebirges unterwegs. Vom Wanderparkplatz Einsiedlertal oberhalb von Honnef ging es rund 500 Höhenmeter hinauf zur Ruine der Löwenburg.
Wir hatten uns von der vier Stunden langen Tour schöne Sonne, bunten Buchenwald,tolle Fernblicke und anschließend leckere Torte im legendären Cafe Profittlich versprochen.
Leider hat das alles nicht so ganz geklappt: Die Buchen bereits komplett entlaubt, die Fernblicke durch einen milchigen Schleier verhüllt und die Torten um kurz nach 16:00 schon weitgehend ausverkauft. Ja, so läuft das manchmal.
Dennoch wird uns die Wanderungin schöner Erinnerung bleiben: die Luft über uns herrlich frisch und klar, die Waldboden intensiv nach Herbst duftend und das wohlige Rascheln des Laubs unter unseren Füßen mit jedem Schritte beständig wiederkehrend. Und dann haben wir auf der Rückfahrt auch noch einen fantastischen Sonnenuntergang erlebt. Das passt doch.
Wie lange dauert es im Herbst, bis ein Baum alle Blätter abgeworfen hat? Drei Wochen, vier Wochen, fünf Wochen? Das ist individuell ganz unterschiedlich und hängt sicher von der Baumart, dem Standort und der konkreten Herbstwitterung ab.
Für die große Magnolie in unserem Garten wollte ich es in diesem Jahr einmal genau wissen. Am 16. Oktober hat sie den ersten größeren Schwung an Blättern verloren, da war die Hälfte des Blattwerks bereits gelb angelaufen. Davor sind täglich immer nur einige wenige zumeist noch grüne Blätter auf dem Boden gelandet. Deshalb ziehe ich den 16.10 als Startpunkt heran.
In den Wochen darauf habe ich das gefallene Laub unter dem Baum alle drei bis vier Tage zusammengekratzt. Und trotzdem war der Rasen jedes Mal aufs Neue mit einem dichten Blätterteppich bedeckt. So wurde es darüber Tag für Tag kahler und kahler.
Aber so richtig leer präsentiert sich unsere Magnolie erst seit Anfang dieser Woche. Heute, am Start der Karnevalssaison, sind lediglich eine Handvoll Blätter an den Ästen übriggeblieben. Dazwischen liegen exakt 26 Tage, dreieinhalb Wochen. Das ist weniger als ich ursprünglich vermutet hatte.
Jetzt ist der Baum wieder beinahe durchsichtig und man erkennt: die Blätter sind vielleichtveschwunden, aber die Knospen fürs kommende Jahr sind bereits alle da. Spätestens im nächsten Mai werden sie sich entfalten und die Natur wieder aufblühen. Der Zyklus des Lebens beginnt dann erneut. Bis dahin heißt es: Herbst und Winter blätterfrei aussitzen.
So ein süßes Rübenendstück ist doch immer was Feines
Vier Wochen nach ihrer großen Zahn-OP kann Doxi sogar wieder Zuckerrüben knabbern, die bei uns in den Feldern gerade massenhaft geerntet werden – trotz des Verlusts von 14 Zähnen. Damit hatte ich gar nicht mehr gerechnet, aber als sie heute zielstrebig auf die erste Miete (Aufhäufung von Rüben) zustrebte, dachte ich mir schon: Da geht doch vielleicht noch was.
All die Jahre war es im Herbst ein Spiel zwischen uns, dass ich einige der übrig gebliebenen Zuckerrüben-Endstücke aufhob und einzeln möglichst weit weg warf, damit sie danach rennen und jagen konnte. Nun, aus dem wilden Rennen ist über die letzten Jahre ein eher gemächliches Hoppeln geworden, aber das Rumknabbern an der Beute klappt jetzt wieder, was ihr offensichtlich richtig Freude macht. Wie schön.
Auch in diesem Jahr hat die Art Cologne nicht enttäuscht. Rund drei Stunden waren Heike und ich auf der größten Kunstmesse Deutschlandsunterwegs und hinterher ganz erschlagen von den vielen Eindrücken.
167 Aussteller sind in diesem Jahr auf der Messe vertreten, wie immer mehrheitlich aus Deutschland, aber auch aus dem Ausland. Diesmal sind viele Galerien aus der Türkei und aus Spanien dabei, das ist mir aufgefallen. Spannend fand ich, eine Reihe von Kunstwerken wiederzusehen, die mir schon im letzten Jahr aufgefallen waren. Es verkauft sich eben nicht alles, nur weil Kunst draufsteht.
Dieses Mal habe ich spaßeshalber ein wenig auf die Verkaufspreise geachtet, sofern sie auf den Objektetiketten genannt wurden. Viele Offerten bewegen sich zwischen 5.000 und 40.000 Euro. Viel günstiger geht es hier auf der Messe vermutlich nicht, angesichts der hohen Kosten für die ausstellenden Galerien.
Nach oben sind die Grenzen offen. Wieder gibt es in Köln spektakuläre Millionen-Objekte renommierter Künstler zu sehen: Ein raumfüllender Anselm Kiefer für 2,45 Mio, ein ebenso großer Baselitz für 2 Mio und ein wesentlich kleinerer Richter für 3,2 Mio. Das erfährt man natürlich nur aus der Presse, aber es zeigt, dass das ganz große Geld immer noch am Start ist.
Mehr als vier Jahre nach der großen Flut ist das Ahrtal noch immer eine Baustelle. Vieles wurde wieder hergestellt, aber längst nicht alles. An der zerstörten Bahnstrecke durch das Tal wird beispielsweise weiterhin großflächig gearbeitet.
Ich bin heute mit Doxi in den Weinbergen bei Mayschoß unterwegs, um zur Saffenburg aufzusteigen. Die im 11. Jahrhundert erbaute Höhenburg war fast sechshundert Jahre lang das Zentrum der Herrschaft Saffenburg, einem Kleinstterritorium, gelegen im Oberstift des Erzbistums Köln. Die Herrschaft bestand aus der Burg, den Dörfern Laach, Bongard, Mayschoß, Rech und Dernau, sowie dem Kloster Marienthal.
Die Burg ist umgeben von fruchtbaren Weinbergen. In diesem Jahr war die Weinlese ungewöhnlich früh abgeschlossen und deshalb sind viele Weinstöcke bereits jetzt, Anfang November, zurückgeschnitten und blattlos. Das hatte ich mir anders vorgestellt.
Dennoch eröffnen sich uns schöne und farbenfrohe Blicke über das Ahrtal. Doxi fällt es sichtlich schwer, den steilen Berg hinaufzusteigen. Wir gehen deshalb ganz langsam und kehren am letzten Steilweg unterhalb der Burg wieder um.
Eigentlich wollte ich heute verschiedene Stellen zwischen Ahrweiler und Altenahr ansteuern, doch das ist gar nicht so einfach. Viele Straßen sind wegen Baustellen gesperrt. Bis nach Altenahr kommt man beispielsweise auf der Talstraße gar nicht durch. Deshalb bleibt es bei dieser schönen kleinen Wanderung rund um die Saffenburg. Alles Weitere dann ein anderes Mal.
Blick ins Ahrtal über Dernau. Im Hintergrund der Krausberg
Weinstöcke bei Dernau
Rechts der Ausgang des früheren Regierungsbunkers
Weinberge zwischen Dernau und Rech
Ebenerdige Weinstöcke bei Mayschoß
Hier wächst Rotwein
Blick durch die Weinstöcke zur Saffenburg
Blick von der Saffenburg ins Ahrtal
Unterhalb der Saffenburg quert die Ahrtalbahn das Gebirge
Selbst in den steilsten Lagen wird hier Wein angebaut
Ein paar wenige Trauben wurden stehengelassen
Panoramablick zwischen Dernau und Rech
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