Rauf zur Saffenburg

Rauf zur Saffenburg
Mayschoß, 5. November 2025

Weinberge unterhalb der Saffenburg

Mehr als vier Jahre nach der großen Flut ist das Ahrtal noch immer eine Baustelle. Vieles wurde wieder hergestellt, aber längst nicht alles. An der zerstörten Bahnstrecke durch das Tal wird beispielsweise immer noch großflächig gearbeitet.

Ich bin heute mit Doxi in den Weinbergen bei Mayschoß unterwegs, um zur Saffenburg aufzusteigen. Die im 11. Jahrhundert erbaute Höhenburg war fast sechshundert Jahre lang das Zentrum der Herrschaft Saffenburg, einem Kleinstterritorium, gelegen im Oberstift des Erzbistums Köln. Die Herrschaft bestand aus der Burg, den Dörfern Laach, Bongard, Mayschoß, Rech und Dernau, sowie dem Kloster Marienthal.

Die Burg ist umgeben von fruchtbaren Weinbergen. In diesem Jahr war die Weinlese ungewöhnlich früh abgeschlossen und deshalb sind viele Weinstöcke bereits jetzt, Anfang November, zurückgeschnitten und blattlos. Das hatte ich mir anders vorgestellt.

Dennoch eröffnen sich uns schöne und farbenfrohe Blicke über das Ahrtal. Doxi fällt es sichtlich schwer, den steilen Berg hinaufzusteigen. Wir gehen deshalb ganz langsam und kehren am letzten Steilweg unterhalb der Burg wieder um.

Eigentlich wollte ich heute verschiedene Stellen zwischen Ahrweiler und Altenahr ansteuern, doch das ist gar nicht so einfach. Viele Straßen sind wegen Baustellen gesperrt. Bis nach Altenahr kommt man beispielsweise auf der Talstraße gar nicht durch. Deshalb bleibt es bei dieser schönen kleinen Wanderung rund um die Saffenburg. Alles Weitere dann ein anderes Mal.

( MITI )

Herbst auf Dyck 2025

Herbst auf Dyck 2025
Jüchen, 4. November 2025

Auf der Jagd nach dem schönsten Herbstbild

Der Schlosspark Dyck ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Sobald sich das Wetter von seiner freundlichen Seite zeigt, zieht es Menschen aus Nah und Fern in die großzügige Parkanlage. Jetzt im Herbst präsentieren sich die vielen Baumriesen rund um das mittelalterliche Wasserschloss in ihrem schönsten Gewand. Majestätisch sieht das aus.

( MITI )

Fotografieren wie Arthur Tress

Fotografieren wie Arthur Tress
2. November 2025

Alle Bilder erstellt nach meinen Vorgaben

Neu aus der KI auf meiner Festplatte: Frisch imaginierte Fotografien im Stile des US-Amerikaners Arthur Tress (*1940), die perfekt zu dieser Jahreszeit passen, weil sie Einsamkeit, Hoffnungslosigkeit, Katastrophen und Niedergang thematisieren.

Tress Eltern waren Juden, die aus Europa eingewandert waren. Er wuchs im New Yorker Stadteil Coney Island auf und begann schon als Jugendlicher, dort verfallene Gebäude zu fotografieren. 1962 erwarb er einen Bachelor of Fine Arts am Bard College im Bundesstaat New York.

Nach Reisen durch Europa, Afrika und Asien begann er ab den späten 1960er Jahren, inszenierte Fotos mit surrealer Motiven über Kinderträume zu erstellen. Mit diesen Aufnahmen und realen Motiven von zerfallenden Zivilisationsprodukten wurde er über Fachkreise hinaus bekannt.

( MITI )

Erich Kästner: Der November

Erich Kästner: Der November
1. November 2025

von Erich Kästner, 1955

Ach, dieser Monat trägt den Trauerflor…
Der Sturm ritt johlend durch das Land der Farben.
Die Wälder weinten. Und die Farben starben.
Nun sind die Tage grau wie nie zuvor.
Und der November trägt den Trauerflor.

Der Friedhof öffnete sein dunkles Tor.
Die letzten Kränze werden feilgeboten.
Die Lebenden besuchen ihre Toten.
In der Kapelle klagt ein Männerchor.
Und der November trägt den Trauerflor.

Was man besaß, weiß man, wenn man’s verlor.
Der Winter sitzt schon auf den kahlen Zweigen.
Es regnet, Freunde. Und der Rest ist Schweigen.
Wer noch nicht starb, dem steht es noch bevor.
Und der November trägt den Trauerflor.

( MITI )

Erft auf Umwegen

Erft auf Umwegen
Grevenbroich, 30. Oktober 2025

Skulptur „Erftrad“ an der Apfelwiese im Hans-Gottfried-Bernrath-Park

Der zu Ende gehende Oktober hat uns nicht gerade mit Sonnenstunden verwöhnt. Überall in Deutschland war es trüb und unser schönes NRW belegte mit durchschnittlich nur 56 Sonnenstunden den letzten Platz unter den 16 Bundesländern.

Doch kurz vor dem Monatswechsel präsentiert sich der Oktober noch einmal von seiner charmanten Seite. Drei Stunden Vormittagssonne nutze ich für eine kleine Erftrunde mit Doxi zwischen Wevelinghoven und Grevenbroich.

Wir sind die Tour lange nicht mehr gelaufen. Heute müssen wir ein wenig von den vertrauten Pfaden abweichen, denn ein guter Teil des angrenzenden Waldes ist wegen Baumarbeiten gesperrt. Immer wieder hört man die Motorsägen aufheulen und kurz darauf Bäume zu Boden krachen. 

So geht es auf Umwegen bis zum Stadtpark von Grevenbroich mit der Villa Erckens und der imposanten Blitzskulptur. Anschließend laufen wir am gegenüber liegenden Erftufer auf naturbelassenen Pfaden zurück. Gut, dass wir die Sonne noch einmal genießen konnten, denn bereits ab dem Mittag zieht es sich wieder zu. Dieser Oktober bleibt sich treu.

( MITI )

Im Winter-Weihnachts-Dekorausch

Im Winter-Weihnachts-Dekorausch
Neuss, 29. Oktober 2025

Glitzer-Rentiere warten auf Käufer

Ich glaube, ich war länger nicht mehr weihnachtsshoppen. Ist ja irre, welche Massen an Deko-Artikeln sich mittlerweile bereits Ende Oktober über die Advents-Sehnsüchtigen ergießen. So viel rot-weißer Plunder, da wird einem ja ganz schwindelig vor den Augen.

Für mich ist das nichts. Aber in der überbordenden Fülle einer Verkaufspräsentation macht es natürlich schon etwas her. Die ständige Wiederholung und Selbst-Rezitation sorgen für den Effekt, wie bei Warhol. Alles so schön bunt, hier.

Nur, so viel Kitsch auf einmal, das kann sich doch niemand leisten, der nicht mit Nachnamen Musk heißt. Und wer hat schon genug Platz im Keller, um den ganzen Klimbim anschließend wieder für ein Jahr wegzustapeln, außer der Elon vielleicht? Aber der zündet den Ramsch am dritten Weihnachtsfeiertag vermutlich einfach im Garten an und kauft ihn im nächsten Oktober neu. Warum auch behalten? Sind dann doch bestimmt schon wieder andere Weihnachtsfarben in Mode 😉

( MITI )