Auf einer Mini-Kreuzfahrt war ich heute fünf Stunden mit Doxi im Wattenmeer unterwegs. An Bord der MS-Adler Express, dem schnellsten Passagierschiff im Watt, ging es von Hörnum auf Sylt über Amrum, der Hallig Hooge auf die Halbinsel Nordstrand und wieder zurück.
In der Ferne zogen Föhr, Pellworm und die Halligen mit ihren zahlreichen Warften an uns vorüber. Mit dem Fernglas konnte ich alles gut beobachten, doch auf den Handy-Fotos erkennt man leider nicht sehr viel.Wir saßen im Freien auf dem Oberdeck ganz hinten am Schiff und hatten ordentlich Wind in den Haaren. Denn die MS-Adler geht richtig ab, sobald der Kapitän den Gashebel umlegt.
Zwei Turbinenantriebe mit jeweils 1.250 KW-Leistung bringen das Schaff ruckzuck auf 24 km/h. Kraftvoll spucken die beiden Motoren dann bis zu 6000 Liter Wasser in der Sekunde nach hinten aus.
Man spürt die Beschleunigung am ganzen Körper und sieht es am Bug wirbeln und schäumen. Wie eine Fahrspur aus tosender Gicht zieht das Schiff eine Wellenschleppe über Hunderte von Metern hinter sich her.
Da wir alle vier Stationen im Abstand von mehreren Stunden jeweils zwei Mal anliefen, konnte man den Unterschied im Tidenhub deutlich erkennen. Mitten auf See taten sich Sandbänke auf, die bei der Hinfahrt noch nicht da waren. Darauf auch einige Robben, doch zu weit weg für gute Aufnahmen.
Am Vormittag war das Wetter noch frühlingshaft sonnig und einladend, später wirkte das Meer bei bedecktem Himmel und starkem Gegenwind beinahe herbstlich stürmisch. Entsprechend rollte das Schiff hin und her.
Die wenigen Passagiere, die es mit uns im Freien aushielten, waren alle dicht eingepackt. Ohne Kopfbedeckung ging nichts. Eine spannende Erfahrung.