Auf meiner großen Alpen-Tour, die ja eigentlich nur nach Wien gehen sollte, habe ich die sechs größten Städte Österreichs besucht und noch einige weitere nicht ganz so große. In Wien, Graz und Salzburg, habe ich so viele markante Portale entdeckt, dass ich diesen Sammlungen eigene Seiten gewidmet habe. Hier kommt der gesamte Rest, aus Städten wie Linz, Grein, St. Pölten, Klagenfurt, Pörtschach, Velden, Villach und weiteren.
Schlagwort-Archive: tourWien2024
Treffurt an der Werra
Tag
29Ich arbeite mich weiter durch das Werratal langsam Richtung Westen voran. Von Creuzberg fahre ich in das 16 Kilometer entfernte thüringische Treffurt, unmittelbar an der Landesgrenze zu Hessen.
Durch die Stadt fließt die Werra, durch die hier einst drei Furten führten. Daher der Name Treffurt, früher „Driefurt“.
Durch seine Lage an der Kreuzung zweier Handelsstraßen erlangte Treffurt bereits im frühen Mittelalter regionale Bedeutung. Zum Schutze der Werraübergänge wurde im 11. Jahrhundert mit der Anlage der Burg Normannstein begonnen, die weithin sichtbar über der Altstadt thront.
Nach der deutschen Teilung am Ende des Zweiten Weltkriegs litt die Stadt aufgrund ihrer unmittelbare Lage im Sperrgebiet der innerdeutschen Grenze. Entsprechend blühte die Wirtschaft und der Tourismus erst nach der Wiedervereinigung auf. Viele schon fast verfallene Fachwerkhäuser wurden aufwändig renoviert und verleihen der Stadt heute ihren Charme.
Beim Aufstieg zur Burg haben wir eine seltene Begegnung – wir treffen einen anderen Hovawart mit seinem Frauchen. Die 18 Monate alte Lily ist bereits so groß wie Doxi und mächtig an der alten Dame interessiert. Die beiden Hovis begegnen sich freundlich und ich komme mit der Halterin ins Gespräch, die US-Amerikanerin ist und mit ihrer Familie in Treffurt lebt.
Die Türen von Treffurt
Creuzburg an der Werra
Tag
28Langsam arbeite ich mich weiter nach Westen in Richtung Heimat voran. Nach Erfurt ist mein nächstes Ziel das Werratal, das nach dem Zweiten Weltkrieg an vielen Stellen die Grenze zwischen der BRD und der DDR bildete,
In den Jahren danach entstand an der Ostseite der Brücke eine hölzerne Kapelle, die dem himmlischen Schutz der Brücke und dem Wohl der Reisenden gewidmet war. 1499 wurde diese Kapelle durch einen repräsentativen Neubau aus Stein ersetzt, der dort bis heute steht.
Über die Brücke führte der Weg von Eisenach Richtung Westen zum Ort Creuzburg, der unterhalb der gleichnamigen Burganlage liegt. Die mittelalterliche Höhenburg wurde zwischen 1165 und 1170 im Auftrag von Landgraf Ludwig II. errichtet. Sie diente einst als südwestlicher Vorposten von Eisenach und ist als Schwesterburg der Wartburg bekannt.
Die Creuzburg war bevorzugter Aufenthaltsort der Landgräfin Elisabeth von Thüringen, die als Heilige Elisabeth zur deutschen „Nationalheiligen“ des Mittelalters wurde. Ich befinde ich mir hier also quasi auf historischem Boden …
Im großbürgerlichen Erfurt
Tag
28Von Schweinfurt bin ich nach Erfurt weitergefahren, um meine lieben Verwandten väterlicherseits zu besuchen.
Doch das Wetter ist nicht so einladend, deshalb spare ich mir den kostenpflichtigen Besuch und laufe stattdessen ein wenig um den großen EGA-Park herum, der sich auf dem Cyriakberg befindet.
Unterhalb dieses Bergs, zwischen der Gera und mehreren öffentlichen Parks, hat sich am Beginn des 19. Jahrhunderts das Erfurter Großbürgerturm niedergelassen.
Insbesondere die Cyriakstraße ist voll mit noblen historischen Villen. Dazwischen einige wenige Mietshäuser und ganz moderne Bauten. Ich dachte ja, ich kenne Erfurt mittlerweile ein wenig, aber so habe ich die Stadt noch nie gesehen.
Im Mittelpunkt der EU
Tag
27Auf dem Weg von München zu meinen Verwandten in Erfurt bin ich unvermittelt im Mittelpunkt der Europäischen Union gelandet. Seit dem Brexit liegt dieser geografische Punkt wenige Kilometer südwestlich von Schweinfurt.
Schweinfurt lässt sich auf einer Deutschlandkarte leicht lokalisieren, weil es am Beginn des Maindreiecks liegt, etwa 40 Kilometer von Thüringen, Hessen und Baden-Württemberg entfernt.
Die fränkische Industriemetropole hat die zweithöchste Einpendlerquote in Deutschland, da hier große Industriebetriebe mit vielen tausend Beschäftigten angesiedelt sind. Dazu zählen die Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen und Schaeffler KG, aber auch Unternehmen wie Fresenius Medical Care und Bosch Rexroth.
Die hübsche Altstadt befindet sich unmittelbar am Main mit dem Marktplatz und dem historischen Rathaus als Zentrum. Über das Areal verteilt haben sich einige sehenswerte mittelalterliche und neuzeitliche Bauten erhalten, darunter das Zeughaus und das Alte Zollhaus. Außerdem gibt es zwei moderne, architektonisch interessante Museumsbauten.
Wäre ich nicht gerade noch ein wenig von der Pracht Münchens geblendet, hätte ich meinen Besuch hier vermutlich noch ein wenig mehr zu schätzen gewusst.