Eine Kerze für die Karin

Die frischen Donnerstag-Eier stehen vor der Haustür, so als sei alles normal. Doch da öffnet niemand mehr.

Schon krass, wenn man abends noch mit einem Menschen lacht und über Pläne für die Zukunft spricht und am nächsten Morgen ist dieser Mensch einfach nicht mehr da – über Nacht völlig unerwartet verstorben im eigenen Bett, viel zu früh mit gerade einmal 63 Jahren.

So habe ich es heute mit der Besitzerin des Wohnmobilstellplatzes in Gemünd erlebt, mit der ich mich in den letzten Jahren angefreundet hatte. Zum 1. Januar 2025 wollte sie den Stellplatz an ihren Nachfolger übergeben und dann deutlich mehr das Leben genießen. Ein nagelneuer Camping-Bus stand bereits vor der Tür.

Passend zum bevorstehenden Neustart hatte ich ihr noch die Klaviernoten eines berühmten Chansons-Klassikers aus den 50er Jahren mitgebracht: Für mich soll’s rote Rosen regnen. Das hätte ich ihr wirklich gewünscht. Doch daraus wird nun auf Erden nichts mehr. Vielleicht ja im nächsten Leben. Liebe Karin, ruhe in Frieden.

( MITI )

Farbenfroher Kermeter

Farbenfroher Kermeter
Gemünd / Schleiden, 24. Oktober 2024

Auf dem Weg entlang der Urft in den Wald

Ich liebe es, wenn im Herbst das Blattwerk unter meinen Schuhen raschelt. Und wenn dann noch ein warmes Licht den bunten Herbstwald flutet, denke ich das eine ums andere Mal: Viel schöner wird’s nicht mehr in diesem Leben.

Mit Doxi bin ich heute 12 km durch den großen Wald im Nationalpark Eifel zwischen Gemünd und Heimbach gestapft. Tief im Kermeter und auf selten begangenen Forstwegen waren wir komplett allein unterwegs.  Unter uns das Urfttal, über uns der srahlend blaue Himmel.

Unglaublich ruhig war es im Wald. Selten in der Ferne das Krächzen eines Raubvogels, ansonsten nur das Knacken des trockenen Laubs war zu vernehmen. Die halbe Strecke hatte ich eine aktuelle Vorlesung aus meinem Studium auf dem Ohr, dann habe ich auf Pause gedrückt und einfach nur die Ruhe im Wald genossen.

( MITI )

Studieren on-the-road?

Studieren on-the-road?
Gemünd / Schleiden, 23. Oktober 2024

Mein rollendes Studienzimmer auf dem Womo-Stellplatz in Gemünd/Eifel

Kann man ein Vollzeitstudium der Psychologie absolvieren, während man zwischendurch immer mal wieder mit dem Wohnmobil unterwegs ist – auch außerhalb der Semesterferien?  Ich habe mich bewusst gegen eine Präsenz-Uni und für die Fernuniversität Hagen entschieden, weil ich genau das versuchen möchte: studieren plus womieren.

In den zurückliegenden ersten Semesterwochen war alles noch ganz neu und viel zu aufregend. Doch nun kann ich langsam abschätzen, welchen Aufwand ich für die fünf Kurse im Erstsemester Psychologie erbringen muss. Unter 35 Wochenstunden geht da nichts (schluck).

Mit meinen bisherigen Womo-Expeditionstouren – zwei oder drei verschiedene Orte am Tag besuchen, dazu noch wandern, Yoga, bloggen  – ist das tatsächlich nicht zu vereinbaren. Aber wenn ich nur eine Station pro Tag mache oder auch mal etwas länger an einem Ort bleibe, dann könnte es vielleicht klappen.

Natürlich vorausgesetzt, es gelingt mir, alle konfundierenden Variablen auszuschließen. Genau so lautet mein Konzept für das wissenschaftlich-empirische Versuchsdesign in den  kommenden sieben Tagen.  Zumindest den ersten Psychosprech habe ich also schon mal drauf 🙂  Jetzt muss es nur noch mit dem Büffeln klappen

( MITI )

Herbst auf Hombroich

Herbst auf Hombroich
Neuss, 22. Oktober 2024

Ein von zahlreichen Wasserflächen im Park, gespeist von der Erft

Einmal im Quartal besuche ich die Museumsinsel Hombroich, um das Landschaftsbild im Wechsel der Jahreszeiten zu beobachten. Jetzt im Herbst zeigt sich so manche Stelle im Park in Ampelfarben – Rot, Gelb und Grün. Wenn dann noch die Sonne auf die zahlreichen Wasserflächen scheint, taucht sie die Landschaft in eine fast magische Farbigkeit.

( MITI )

Rosenkohlauflauf mal etwas anders

Rosenkohlauflauf mal etwas anders
Büttgen, 21. Oktober 2024

Frisch aus dem Backofen auf den Teller

Heute habe ich mir eine spannende Variation zum Thema Rosenkohlauflauf zubereitet. Denn bei diesem Gericht kommt der gekochte und mit angebratenen Zwiebeln und veganem Hack vermengte Rosenkohl auf einem Bett aus gekochter Hirse zu liegen.

Und als Sauße bzw. zum Überbacken wird obenauf eine Mischung aus Schmand, Milch, Emmentaler Reibekäse, sowie gehackten Nüssen und zerstoßener Banane gegeben. Das ganze natürlich ordentlich mit Salz und Pfeffer gewürzt.

Vor allem bezüglich der Banane war ich doch etwas skeptisch, aber ich muss sagen: Das bildet eine ganz interessante, leicht süßliche Note im Kontrast zum Muskat, mit dem ich den Rosenkohl intensiv gewürzt habe. Ich bin begeistert.

( MITI )

Zu viel Zukunft

Zu viel Zukunft
Düsseldorfer Kunstpalast, 20.10.2024

too much future – wie kann das denn sein?

Parallel zur viel besuchten Richter-Ausstellung zeigt der Düsseldorfer Kunstpalast derzeit Werke aus der umfangreichen Schenkung von Florian Peters-Messer, die der Viersener Sammler anlässlich seines 60. Geburtstags tätigt.

Die Ausstellung mit dem Titel „too much future“ umfasst eine pointierte Auswahl politischer Werke, die die gesellschaftlichen Umbrüche unserer Zeit kritisch aufgreifen.

Die Arbeiten zeitgenössischer Künstler kommen mal mit beklemmender Direktheit, mal mit expressivem Gestus oder mit konzeptueller Schärfe daher.

Neben einer Vielzahl raumgreifender Installationen gehören dazu Malerei, Zeichnung, Fotografie und Videokunst.

Die Sammlung verbindet dabei bekannte Positionen der Gegenwartskunst wie John Bock, Sophie Calle und Thomas Hirschhorn mit Werken junger Künstler*innen, darunter Rebekka Benzenberg, Harry Hachmeister, Henrike Naumann, Murat Önen, Ulrike Schulze und Sophia Süßmilch.

Nichts davon ist einfach nur „schön“, doch wenn man sich mit den Arbeiten ein wenig auseinandersetzt, begreift man, wie viel dahinter steckt und dass nichts von all dem zuföllig oder beliebig ist.

( MITI )