Auf dem Fichtelberg

Auf dem Fichtelberg
Oberwiesenthal, 21. März 2025

Blick vom Gipfel auf die letzte verbliebene Schneepiste des Winters

Der Fichtelberg bei Oberwiesenthal ist mit 1214 m ü. NHN der höchste Berg in Sachsen. Und er war bis zur Wiedervereinigung die höchste Erhebung in der DDR.

Gemeinsam mit dem nahe gelegenen Klínovec (Keilberg) auf tschechischer Seite bildet er das bedeutendste Wintersportzentrum des Erzgebirges.

Im Skistadion auf halber Höhe zum Gipfel finden u.a. die beliebten Biathlon-Wettbewerbe statt, die regelmäßig tausende von Zuschauern nach Oberwiesenthal locken.

Eigentlich wollte ich mit Doxi vom Skistadion hinauf zum Gipfel wandern. Doch die Wanderwege sind an den schattigen Stellen vielerorts noch mit Eis bedeckt und schwierig zu gehen. Deshalb brechen wir das ab und fahren mit dem Womo hinauf zum Gipfel.

Dort erwarten uns fantastische Fernblicke hinunter ins böhmische Tiefland und gegenüberliegend ins deutsche Erzgebirge. Der größte Teil des Bergs ist nach dem Winter bereits schneefrei, doch eine Skipiste ist noch in Betrieb. Der Lift läuft und mit einer Kabinenbahn kommen Skifahrer von Oberwiesenthal hinauf. Dabei ist heute schon Frühlingsanfang. Was für ein Kontrast.

( MITI )

Im Herzen des Erzgebirges

Im Herzen des Erzgebirges
Annaberg-Buchholz, 21. März 2025

Rathaus am Marktplatz

So langsam bin ich auf der Rückreise von der Lausitz in Richtung Heimat. Doch vorher möchte ich noch einige Stationen im Erzgebirge an der Grenze zwischen Sachen und Böhmen (Tschechien) besuchen. Die Grenze verläuft knapp nördlich der Gebirgskammlinie. Es wird also steil.

Die Region diesseits und jenseits der Grenze ist vom Erz- und Silberabbau geprägt und wurde ab dem Mittelalter intensiv besiedelt. Der Bergbau hat die Landschaft mit Halden, Stauanlagen, Gräben und Pingen an vielen Stellen geprägt.

Und er hat der Region einst massiven Wohlstand gebracht, auch weil viele Industrien entstanden, die die geförderten Bodenschätze vor Ort verarbeitet haben. Doch das ist lange her.

Ich starte meine kleine Erzgebirgstour in Annaberg-Buchholz, der Großen Kreisstadt des sächsischen Erzgebirgskreises. Sie ist zugleich die bevölkerungsreichste Stadt des Landkreises und dessen Verwaltungssitz.

Das Stadtbild im Zentrum wird von Gründerzeit-Bauten aus der Zeit zwischen 1870 und 1910 geprägt. Mitttelalterlich ist dort praktisch gar nichts mehr. Und es geht steil bergauf und bergab, was typisch für die Städte der Region ist.

Typisch vielleicht auch die Unzufriedenheit mit den Verhältnissen im Hier und Heute. In der Haupteinkaufsstraße erlebe ich eine ganz normale bürgerliche Frau um die 60 Jahre laut über den „Schweinestaat“ schimpfen, der alles kaputt gemacht hat und nichts hinbekommt. Die DDR hat sie damit wohl eher nicht gemeint. So schlechte Laune, und das schon am Morgen …

( MITI )

Kulturhauptstadt Europas 2025

Kulturhauptstadt Europas 2025
Chemnitz, 20. März 2025

Das Symbol der Stadt, liebevoll „Nischel“ genannt

Als Kulturhauptstadt Europas zieht Chemnitz, das frühere Karl-Marx-Stadt, in diesem Jahr viel Aufmerksamkeit auf sich. Auch mich hat das in die Stadt am Fluss Chemnitz gelockt.

Ich bin zwei Stunden mit dem Fahrrad durch das Zentrum von Chemnitz gecruised, vom Schlossberg über die Innenstadt zum Bahnhof und rüber in die Viertel hinter den Gleisen, wo sich die Stadt aus dem Talkessel erhebt.

Chemnitz ist vielfältig und bunt, das stimmt. Allerdings habe ich nur wenig von Aufbruch und Aktion und der hochgelobten Subkultur wahrgenommen. Doch vielleicht habe ich einfach an den falschen Stellen geschaut. Und vielleicht hätte ich länger bleiben müssen. Aber nach einem halben Tag Chemnitz hatte ich irgendwie genug.

( MITI )

Zehn Tage in der Lausitz

Zehn Tage in der Lausitz
20. März 2025

Pumphut, der Hexenmeister der Oberlausitz

Dieser schöne Flecken Deutschlands hat mir noch gefehlt: die Lausitz, vom Südosten der Neuen Bundesländer an der Grenze zu Polen und Tschechien hinauf bis etwa 60 Km vor Berlin. Es ist das Land der Sorben, westslawischer Stämme, die im 6. Jahrhundert nach Christus in die Region kamen, nachdem die vormals dort siedelnden germanischen Stämme Richtung Westen weitergezogen waren.

Ab dem 10. Jahrhundert kam das Land unter deutsche Herrschaft, doch die Sorben blieben – bis heute. Es war der Stamm der Lusitzi, der der Region ihren Namen gab. 

Zuerst war ich mit Doxi in der Oberlausitz, jener Mittelgebirgsregion, die sich von der tschechischen Grenze bei Zittau im Süden bis etwa Hoyerswerda im Norden erstreckt. Das schöne Bautzen an der Spree bildet das Zentrum dieser Region.

Anschließend ging es weiter nach Norden in die flachere Niederlausitz, die stark vom Braunkohletagebau geprägt ist und den riesigen Löchern, die dieser hinterlassen hat. Diese Region erstreckt sich bis zum Nordrand des Spreewalds, mit Cottbus als Zentrum.

Es ist ein kulturreiches Land, mit Klöstern, Schlössern, Parks und interessanten Städten. Das gilt auch für den Spreewald, den ich auf dieser Tour noch einmal ganz neu erlebt habe, inklusive einer richtigen kleinen Wüste.

In den zehn Tagen haben wir an rund 20 Orten Station gemacht, darunter Bautzen, Zittau, Görtlitz, Löbau, Schirigswalde, Herrnhut, Kloster Marienstern, Hoyerswerda, Bad Muskau, Cottbus, Peitz, Lübben, Schlepzig, Luckau, Raddusch und Lieberose.

Bis auf wenige Ausnahmen hatten wir sehr viel Glück mit dem Wetter. Kalt und sonnig war es und überall schön wenig los, weil die Tourismussaison erst in wenigen Wochen beginnt. Eine äußert erlebnisreiche Tour, für die ich meine Semesterferien bis Anfang April gut nutzen konnte.

Alle Fotos und Beiträge von dieser ereignisreichen Tour gibt es hier.

 

Tour-Kalender

Impressionen von dieser Reise

Stellplätze auf dieser Tour

1.) Bautzen / Schützenplatz Bautzen Zehn Tage in der LausitzGroßer Parkplatz. Im vorderen Bereich asphaltiert, im hinteren Bereich Schotter. Keine Infrastruktur. Tagsüber gut frequentiert, nachts leer und ruhig. Stellenweise toller Blick auf die Altstadt und die Ortenburg.
(kein offizieller SP)
GPS = 51.18589N, 14.4226E
2.) Schirigswalde-Kirschau / Wanderparkplatz an der Hauptspree Zehn Tage in der LausitzWanderparkplatz am Aufstieg zu den Kälbersteinen, unmittelbar an der Hauptspree. Keine Infrastruktur. Nicht gut geeignet für Womos über 6 Meter.
(kein offizieller SP)
GPS = 51.070921N, 14.4297137E
3.) Hoyerswerda / Parkplatz am Lausitzbad Zehn Tage in der LausitzSchöner Stellplatz für fünf Wohnmobile mit Blick auf den Gondelteich und das Lausitzbad. Komplette Infrastruktur.
(0 € / Zehn Tage in der LausitzStrom verfügbar)
GPS = 51.4324218N, 14.25156E
4.) Cottbus / Waldparkplatz nähe Zoo & Branizer Park Zehn Tage in der LausitzWaldparkplatz in unmittelbarer Nähe zum Branizer Park. Keine Infrastruktur. Tagsüber gut frequentiert. Nachts leer und ruhig. Ca. 3 km bis zur Altstadt.
(kein offizieller SP)
GPS = 51.738255N, 14.35888E
5.) Peitz / Parkplatz am Hütten- und Fischereimuseum Zehn Tage in der LausitzKleiner Parkplatz direkt am Wasser mit fantastischem Blick auf die Teichlandschaft. Keine Infrastruktur.
(kein offizieller SP)
GPS = 51.848582N, 14.423656E
6.) Lübben / Parkplatz in Wohnsiedlung Zehn Tage in der LausitzGroßer Parkplatz zwischen Kleingartenverein und in Wohnsiedlung. Nicht weit vom Zentrum entfernt. Nachts nicht voll. Auch einige LKW parken hier.
(kein offizieller SP)
GPS = 51.94738N, 13.8867E
7.) Raddusch / Parkplatz an der Slawenburg Zehn Tage in der LausitzGroße Obstbaumwiese neben der Slawenburg. Keine Infrastruktur. Autobahn nur wenige hundert Meter entfernt, aber Nachts nicht laut.
(0 € / kein Strom)
GPS = 51.80246N, 14.02981E
( MITI )

Die Türen der Lausitz

Prächtiges Portal in Görlitz

Zehn Tage war ich in der Lausitz unterwegs, vom Dreiländereck D / PL / CZ ganz im Südosten der Neuen Bundesländer bis hinauf in den Spreewald, 60 km vor Berlin.  Hier kommen die schönsten Türen und Portale, die ich auf meiner Reise durch diese uralte Kulturlandschaft entdeckt habe.

( MITI )

Die größte Wüste Deutschlands

Die größte Wüste Deutschlands
Lieberose, 20. März 2025

Flach und weitgehend tot: die Lieberoser Wüste,

Wüste in Deutschland? Ja, die gibt es! Nicht nur die berühmt-berüchtigte Service-Wüste, sondern echte anfassbare Wüste, wo einfach nichts mehr gedeiht. Weil der Mensch alles plattgemacht hat.

Die Lieberoser Wüste liegt beim gleichnamigen Ort am östlichen Rand des Spreewalds. In dem flachen Gelände existierte über Jahrhunderte eine große lebendige Heidefläche, bis die Nazis die Vegetation abfackelten, um Platz für einen Truppenübungsplatz zu schaffen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte die Nationale Volksarmee der DDR und andere Staaten des Warschauer Paktes das Gelände weiter. Das schwere militärische Gerät riss die dünne Erdkrumme auf, und der Wind tat sein übriges, um den aufgebrochenen Humus hinfort zu tragen.

Zurück bleib eine sandige, nährstoffarme Fläche von mehr als fünf Quadratkilometern, auf der außer anspruchslosem Steppengras praktisch nichts mehr wächst. Das nennt man Wüste. Zwar siedeln von den Rändern her einzelne Kiefern ein. Doch die bleiben klein, und es dürften Jahrhunderte vergehen, bis sich erneut eine tragfähige Humusschicht gebildet hat. Ein kurioser Anblick, mitten in Deutschland.

Am Rande des Areals, bereits im Bereich der unberührten Lieberoser Heide, existiert bis heute ein künstlich aufgeschütteter „Generalshügel“, auf dem hohe Militärs früher die Truppenmanöver beobachteten. Dort hat auch schon Erich Honecker gemeinsam mit Leonid Breschnew gestanden. Und heute wir, Doxi und ich 🙂

( MITI )