Hilfe, wer hat nur all die schönen Farben verschluckt? Für heute haben wir uns den längsten und steilsten aller 24 Traumpfade an Eifel-Mosel-Rhein vorgenommen.
Und ausgerechnet heute will die Sonne gar nicht durch die Wolken brechen, um der tristen Herbstlandschaft ein wenig Glanz und Farbe zu verleihen. Alles ist grau und braun. Nur Farne, Moose und Gräser bringen noch ein wenig dunkles Grün in die Landschaft. Aber egal, wir ziehen es durch. Immerhin regnet es nicht 🙂
Der Traumpfad „Bergschluchtenpfad Ehrenburg“ beginnt in Brodenbach am Ufer der Mosel und führt uns zunächst ins Brodenbachtal. Zwischen steilen Hängen geht es eine halbe Stunde auf schmalen und laubbedeckten Pfaden bergauf. Die folgende Passage durch den Moselhang führt zur Teufelslay Schutzhütte, die einen weiten Blick in das Moseltal bietet.Wir umrunden den Schafberg, kommen an einer Wiese mit wetterfesten schottischen Hochlandrindern vorbei und erfreuen uns an dem Panoramablick über die gesamte Region. Am langen Berg führt uns der Weg anschließend über Nörtershausen wieder in das Brodenbachtal.
Wir folgen dem bereits halb zugefrorenen Brodenbach erneut bergauf und kommen an der uralten germanischen Kultstätte „Donnerloch“ vorbei. Es folgt eine äußerst steile Passage, die wir dummerweise dreimal gehen müssen (rauf, runter und wieder rauf), weil ich genau dort meine Mütze verloren habe.
Auf der Hochebene angekommen, wandern wir weiter zur mächtigen Ehrenburg, einem beliebten Ausflugsziel auf einem Felssporn hoch über dem Ehrbachkamm. Leider stehen wir vor verschlossenen Toren: Geöffnet von Ostern bis Allerheiligen. Da sind wir wohl zu spät dran. Also unterqueren wir die Burgbrücke und steigen in das ursprüngliche Ehrenbachtal hinab.
Von hier sind es eigentlich nur wenige hundert Meter bis zu unserem Startpunkt der Tour, doch die Wandergötter haben anders geplant und noch einmal eine vier Kilometer lange Schleife um Brodenbach vorgesehen.
So kommt es, dass wir westlich des Ortes noch einmal den Moselhang hinauf und wieder hinabsteigen, wodurch wir auf dieser 18 Kilometer langen Runde fast die 1.000 Höhenmeter voll machen. Glücklich, aber auch ein wenig erschöpft, kommen wir nach fünfeinhalb Stunden wieder an unserem Wohnmobil an. Jetzt werden erst mal die Beine hochgelegt …