Weithin sichtbar erhebt sich oberhalb von Dießen das in den Jahren 1732 bis 1739 von Johann Michael Fischer errichtete Dießener Marienmünster. Bis zur Säkularisation im Jahre 1803 bildete es den Mittelpunkt des ehemaligen Augustiner-Chorherrenstifts, der 1121/22 von den Grafen von Dießen als deren Hauskloster gegründet wurde.
Die Kirche gilt als eines der prächtigsten Barockensembles in Bayern und wurde deshalb im Jahre 1978 in den Rang eines Münsters erhoben.Die Außenansicht wird vom hohen Turm Johann Michael Fischers und der eleganten Westfassade bestimmt. Die Putzfelder sind grau abgesetzt, die Architekturglieder hell gestrichen.
Beim Eintritt in das Gebäude durchschreitet man zunächst den rechteckigen Vorraum mit zwei Seitenkapellen, über denen sich die Orgelempore erhebt. Dahinter wird der Blick unwillkürlich zum prächtigen goldenen Hochaltar gelenkt.
Die Seitenaltäre an den Wandpfeilern und der kräftige Chorbogen mit seinem stuckierten Vorhang vermitteln den Eindruck einer barocken Theaterkulisse, die von zahlreichen Putten, Engeln und Heiligen belebt wird.
Die Deckenfresken Johann Georg Bergmüllers zeigen im Langhaus Szenen aus der Geschichte des Chorherrenstiftes. Und die Kuppel über dem Altarraum illustriert eine Gruppe von 28 Heiligen und Seligen, die sich um Christus scharen.
Ich hatte gar nicht damit gerechnet, hier eine solche Pracht anzutreffen. Schon das Kloster Ebrach am Main hat mich seinerzeit total fasziniert. Das Marienmünster steht dem in nichts nach. Wirklich beeindruckend.