Groß-Zicker am Greifswalder Bodden im Südosten von Rügen ist ein Urlaubsdorf, wie man es sich nur erträumen kann: Die Lage zwischen Wasser und sanften Hügeln der Zicker Berge ist total idyllisch, die Häuser wie in alten Zeiten reetdachgedeckt und mit liebevoll gepflegten Vorgärten versehen.
Besonders markant ist das Pfarrwitwenhaus von 1720. Bis ins 18. Jahrhundert war es üblich, dass eine Pfarrerswitwe oder deren Tochter den Nachfolger des verstorbenen Pfarrers ehelichte, damit sie und ihre Kinder versorgt waren und im Pfarrershaus verbleiben konnten.Als von der dänischen Verwaltung ein Nachfolger eingesetzt wurde, der bereits verheiratet war, lies man dieses Haus für die Pfarrerswitwe errichten. Mehr als zweihundertfünfzig Jahre wurde das Haus von den Nachkommen dieser Witwe bewohnt. Heute ist es ein Museum.
Sehenswert ist darüber hinaus die evangelische Dorfkirche, die etwa um 1350 errichtet wurde und eine der ältesten Glocken von Rügen beherbergt. Die gotische Kirche hat einen fünfseitigen Chor mit einem Kreuzrippengewölbe mit Birnstabprofil, sowie ein flach gedecktes Kirchenschiff. Der Kirchturm ist aus Holz.
Vom Dorf läuft man wenige hundert Meter durch die Wiesen zum Zicker See, in dem man herrlich baden kann. Wer ruhigen und naturnahen Urlaub in historischer Umgebung auf Rügen verbringen möchte, ist hier wunderbar aufgehoben.