Unsere nächste Station entlang der Mosel ist der Winzerort Piesport, rund 15 Kilometer stromaufwärts von Bernkastel-Kues. Der Rother-Wanderführer „Mosel“, der uns auf dieser Reise begleitet, führt hier eine vielversprechende Tour auf.
Wir starten am späten Nachmittag an unserem wunderschönen Womo-Stellplatz an der Mosel und laufen zunächst bis zur Moselbrücke an der Pfarrkirche St. Michael in Alt-Piesport.Anschließend geht es durch die Weinberge hinauf auf die Höhen über der Mosel – hier allerdings nicht auf Serpentinenwegen, sondern auf steilen Treppen, die gefühlt kein Ende nehmen wollen.
Entlang eines Kreuzwegs geht es zur Spoar-Kapelle, die einen schönen Ausblick hinunter nach Piesport bietet. Weiter laufen wir durch den Wald zur Weißley, einem Aussichtspunkt, von dem man die gesamte Moselschleife bei Piesport überblicken kann.
Es folgt eine lange Passage durch den Wald, teilweise mit herrlichen Fernblicken in den Hunsrück. Am Ende des Weges erreichen wir das Winzerdorf Osann-Manzel. Von dort blicken wir durch die Weinberge wieder in das Moseltal, wobei der Blick bis nach Bernkastel-Kues reicht.
Wir steigen weiter hinab zur Mosel beim schönen Ort Kesten. Von dort geht es wieder hinauf in den Wald am mächtigen Brauneberg. Nun folgen wir dem Minheimer Römerweg und passieren dabei im Wald einen alten römischen Sauerbrunnen. Das Wasser ist stark eisenhaltig, aber trinkbar. Ich nehme einen kräftigen Schluck. Für mich schmeckt es ein wenig wie Mineralwasser mit Kohlensäure. Nur Doxi mag das Brunnenwasser gar nicht – angwidert wendet sie sich ab, wo sie doch sonst aus jedem „Drecksloch“ trinkt 🙂
Oberhalb der Mosel geht es nun am Waldsaum entlang in Richtung Wintrich. Bald rückt die Schleuse Wintrich ins Bild, wo gerade ein langes Frachtschiff die Schleuse stromabwärts verlässt und ein anderes bereits auf seine Einfahrt in die Schleuse wartet.
Wir überqueren die Landzunge der Moselschleife zwischen Wintrich und Piesport und steigen auf schmalen Pfaden und Treppen unterhalb der Monzellay („Moselloreley“) durch die Weinberge wieder nach Piesport hinab. Kurz vor dem Eintreten der Dunkelheit erreichen wir nach fünf Stunden wieder unseren Startpunkt.
Obwohl ich heute eigentlich etwas kürzertreten wollte, sind es in der Tagesbilanz doch wieder 29 Wanderkilometer und 1.100 Höhenmeter geworden. Ich bin ganz schön geschafft und verschwinde nach dem Abendessen gleich im Bett. Doch die Anstrengungen haben sich gelohnt, denn das waren wirklich zwei ganz tolle Touren heute.