An der Ruhr ist Mülheim am grünsten und vielleicht auch am schönsten. Mit Doxi bin ich heute zwischen dem Wasserbahnhof Mülheim und den Saarn-Mintarder-Ruhrauen unterwegs.
Der Tag soll heiß werden, deshalb sind wir schon um 7 Uhr losgefahren. Tatsächlich ist es in Mülheim bei unserer Ankunft 50 Minuten später noch schön kühl, aber leider auch dicht bewölkt.
Bei Sonnenschein wären die Aufnahmen von der Landschaft an der ruhig dahinziehenden Ruhr sicher noch schöner geworden. Aber dafür kommen wir auf unserer knapp 9 Kilometer langen Wanderung auch nicht ins Schwitzen. Und das ist in diesen Tagen doch auch schon mal was 🙂
Das Areal ist bei Erholungssuchenden aus Mülheim und Essen gleichermaßen beliebt. Doch zu dieser frühen Stunde sind außer uns fast nur Bird-Spotter mit riesigen Objektiven vor ihren Kameras unterwegs. Schließlich sind die Ruhrauen ein Paradies für Wasservögel und entsprechend viel gibt es hier zu fotografieren.
Rundum-Präsentation auf allen vier Seiten im großen Video-Raum
Seit einigen Jahren touren Shows durch Europa, die das Leben und die Werke herausragender Künstler multimedial inszenieren. Noch bis Anfang kommenden Jahres macht eine solche Show zum Maler Van Gogh in Mülheim an der Ruhr Station.
Das wollten wir uns als fleißige Kunstgänger nicht entgehen lassen. Unsere Erwartungen schwankten zwischen Neugier und Skepsis, und sie wurden nicht enttäuscht – im Positiven wie im Negativen.
Van Goghs Werke zählen heute zu den teuersten am Kunstmarkt, mit Preisen bis zu 80 Millionen Euro. So wundert es nicht, dass in der Ausstellung kein einziger original Van Gogh zu sehen ist, sondern nur billige Replikate.
Vielmehr liegt der Schwerpunkt auf Informationen zum Leben und den Werken des Künstlers und deren multimedialer Präsentation.
Und die weiß durchaus zu beeindrucken: Mit Beamern und VR-Brillen werden virtuelle Räume geschaffen, in denen man ganz in die Lebens-, Bilder- und Symbolwelt von Van Gogh eintauchen kann.
Man erfährt viel und erlebt die Werke des Niederländers, der lange in Frankreich lebte, auf überaus intensive Weise. Mit seinen starken Farben und markanten Symbolen eignet sich Van Gogh ideal für eine solche Art der Präsentation. Dieser Faszination kann man sich kaum entziehen.
Eine Kunstausstellung im klassischen Sinne ist das sicher nicht, aber als Show bzw. Kunst-Musical auf jeden Fall gut gemacht.
Zwischen Mühlheim und Essen-Kettwig erstrecken sich entlang der Ruhr die Sarn-Mintarder-Ruhrauen. Das Schutzgebiet umfasst einen etwa 1.600 m langen Streifen Brachfläche am südlichen Ruhrufer. Dort waren Heike und ich heute bei herrlichem Sonnenschein unterwegs.
Ruhr ist in diesem Bereich bis kurz vor Kettwig schiffbar, doch außer den Ausflugsbooten der Weißen Flotte sind hier vor allem Ruderer, Paddler und kleine Motorboote unterwegs.
Gleich hinter dem Naturschutzgebiet befinden sich Feldflächen und einige prächtige Bauernhöfe. Mehrere Bäche, die von den Ruhrhängen herabströmen, münden hier in den Fluss.
Und als ikonisches Bauwerküberquert die mit 1.830 Meter längste deutsche Straßenbrücke aus Stahl in 65 Meter Höhe das Ruhrtal: Die Mintarder Ruhrtalbrücke.
Darauf verbindet die Autobahn 52 die Städte Düsseldorf und Essen. Von unten betrachtet ein wirklich beeindruckend hohes Bauwerk, das noch heute zu den wichtigsten Brückenbauprojekten Europas nach dem Zweiten Weltkrieg zählt.
Wanderkarte unserer Tour
Unter der Mintarder-Ruhrtalbrücke
Infotafel in den Ruhrauen
Wildblumenwiese in den Ruhrauen
Teich am Staader Bach neben der Ruhr
Landschaft an der Ruhr
Blick über die Ruhr auf Ratinger Gebiet
Mini-Wasserfall am Icktener Bach kurz vor der Mündung in die Ruhr
Bei meiner Wanderung von Schloss zu Schloss in Mülheim a.d. Ruhr unternehme ich vom Schloss Broich aus einen Abstecher in das Stadtzentrum. Ich schaue mir die Stadthalle, das imposante Rathaus und die Reste der historischen Altstadt an.
Viel ist dort nicht zu sehen, nachdem die Stadt im Verlauf der Jahre 1943 und 1944 mehrfach zum Ziel von alliierten Luftangriffen wurde. Rund zwei Drittel der Bausubstanz wurde dabei zerstört.
Stadthalle von Mülheim
Blick von der Ruhrpromenade zur Stadthalle
Mosaik mit Stadtwappen am Rathaus
Historischer Zugang zur Altstadt an der Petrikirche
Südseite von Schloss Styrum mit neobarocker Freitreppe
In Mülheim a.d. Ruhr gibt es zwei Schlösser, die ich mir heute auf einer ausgedehnten Wanderung durch das Stadtgebiet angeschaut habe.
Ich starte an der Rennbahn, überquere am Wasserkraftwerk Raffelberg die Ruhr und laufe ein Stück durch die grünen Ruhrauen. Dann geht es durch den Ruhrpark und den Ortsteil Styrum.
Ich überquere die Autobahn A40 just dort, wo ein brennender Tank-LKW im September 2020 zwei von fünf nebeneinander liegenden Eisenbahnbrücken so weit in Mitleidenschaft zog, dass diese abgerissen werden mussten.
Vorbei am Bahnhof Styrum geht es weiter in Richtung Ruhr zum Schlosspark Styrum. Der Park liegt in der Ruhrniederung am rechten Ufer des Flusses.
Im 11. Jahrhundert befand sich hier ein Oberhof des deutschen Königs Heinrich IV., der diesen „Stirhim“ genannten Besitz 1067 dem Reichsstift Kaiserswerth überließ.
Das Schloss war Wiege der Herrschaft Styrum und wurde später Stammsitz der Grafen von Limburg-Styrum. Seit November 1986 steht es unter Denkmalschutz und wurde anlässlich der Landesgartenschau MüGa 1992 von Grund auf renoviert.
Daneben befindet sich in einem pittoresken ehemaligen Wasserturm das Wassermuseum Aquarius und dahinter die Zentrale von Aldi Süd.
Auf einer ehemaligen Bahntrasse, die heute als Rad und Wanderweg dient, geht es von dort entlang der Ruhrauen und über die Ruhr in Richtung Innenstadt. Ich durchquere das Gelände der ehemaligen Landesgartenschau MüGa am Westufer der Ruhr und erreiche das Schloss Broich.
Prächtige Baumblüte im Schlosspark Styrum
Die seit 2020 komplett renovierte Anlage liegt an der historischen Ruhrfurt des alten Hellwegs. Sie gehört zu den ältesten erhaltenen Wehrbauten der späten Karolingerzeit nördlich der Alpen.
Von dort führt mich die Tour durch den Ortsteil Speldorf zurück zu meinem Startplatz an der Rennbahn. Auf halber Strecke werde ich in einer Grünanlage von einem frei laufenden Rottweiler-Rüden angegriffen. Seine Halter sind nirgendwo zu sehen.
Glücklicherweise habe ich den Angriff kommen sehen und kann ihn abwehren. Fast zwei Minuten stehen wir uns gegenüber. Ich schreie das Tier permanent an, um es in Schach zu halten. Der kräftige untersetzte Rüde steht unmittelbar vor mir, fletscht total aggressiv die Zähne, bellt, und weicht kein Stück zurück. Sicherlich wäre er auf mich losgegangen, wenn ich nicht eine gewisse Erfahrung im Einschüchtern von Hunden hätte.
Als er sich endlich von dannen macht, muss ich erst einmal durchatmen. Keine zweihundert Meter weiter treffe ich auf einen Spielplatz mit zwei Müttern und ihren Kindern. Ich warne diese vor dem Hund, worauf sich eine der beiden Frauen mit einem großen Stock bewaffnet und die andere die Polizei ruft. Puh, was für ein Erlebnis.
Wanderkarte unserer Tour
An der Rennbahn Mülheim
Blick in die Styrumer Ruhraue
Ruhrschleuse Raffelberg
Wasserkraftwerk Raffelberg
Die Ruhr am Ruhrpark
Buddhafigur in einem Vorgarten in Styrum
Hier mussten nach dem Unfall mit einem Tanklaster zwei von fünf Eisenbahnbrücken über die A40 abgerissen werden
Blick vom Schlosspark auf das Schloss Styrum
Nordseite von Schloss Styrum
Wandelallee im Schlosspark Styurm
Die ersten Bäume im Schlosspark Styrum ergrünen
Wassermuseum Aquaris am Schlosspark Styrum
Kirschblüte im Park der ehemaligen Landesgartenschau MüGa
Ehemaliger Wassertrum Camera Obscura
Blick auf das Schloss vom Gelände der ehemaligen Landesgartenschau
Blick vom „Aussichtsbalkon der Stadt Mülheim“ in das Ruhrtal
Auf einer wunderbar grünen Wanderung war ich heute rund um das Zentrum von Mülheim an der Ruhr unterwegs. Die 15 km lange Wanderungstartetan der Schleuseninsel mit dem Wasserbahnhof und dem großen Ruhr-Wasserkraftwerk Kahlenberg.
Dahinter geht es über die Ruhrinsel und dann zum Leinpfad entlang der Ruhr. Ich steige hinauf zum Bismarckturm und zum Aussichtspunkt oberhalb der Ruhr mit herrlichem Blick in das Ruhrtal.
Durch den Kahlenbergswald laufe ich weiter zum Wittbusch mit seinem Tiergehege „Arche-Park“. Angrenzend passiere ich den Ruhrhöhenweg und laufe entlang des Hauptfriedhofs von Mülheim in das Forstbachtal.
Bald erreiche ich auf offener Fläche den höchsten Punkt der Stadt Mülheim. Von dort reicht der Blick in Richtung Nordwesten bis zu den großen Kraftwerken und Schloten der Stahlwerke bei Duisburg.
Von der Höhe steige ich in das schöne Naturschutzgebiet am Rumbachtal hinab. Ich folge dem Rumbach über mehrere Kilometer und erreiche am Talende die alte Walkmühle.
Weiter geht es unterhalb der B1 durch das Feuchtgebiet am Oppspring und dahinter durch eine Wohnsiedlung zur Freilichtbühne der Stadt Mülheim am Carlo-Wenzel-Park. Kurz darauf erreiche ich nach rund dreieinhalb Stunden wieder meinen Startpunkt an der Schleuseninsel.
So grün und naturnah hatte ich mir Mülheim gar nicht vorgestellt. Ich bin hin und weg von dieser perfekt geplanten Tour.
Wanderkarte unserer Tour
Startpunkt an der Schleuseninsel, gegenüber von Haus Ruhrnatur
Blick vom Ruhrinselweg auf des Wasserkraftwerk Kahlenberg
Bismarckturm oberhalb des Leinpfads
Blick unterhalb des Bismarckturms in das Ruhrtal
Arche-Park Tiergehege im Witthausbusch
Reh-Gehege im Wittbusch
Denkmal an den Schöpfer des Gedichts „Der Mai ist gekommen“ im Witthausbusch
Kirschblüte auf dem Ruhrhöhenweg
Blick ins Ruhrtahl und zur Ruhrtalbrücke der A52 von der Mendener Höhe
Feuchtgebiet im Forstbachtal
Scheune im Liebfrauenhof am Eingang zum Rumbachtal
Am Rumbach im Naturschutzgebiet Rumbachtal
Anwesen oberhalb des Rumbachtals
Schönes Fachwerkhaus oberhalb des Rumbachs
Schönes Fachwerkhaus oberhalb des Rumbachs
Die alte Walkmühle am Rumbach
Bauernhaus neben der Walkmühle
Freilicht-Bühne am Catho-Wenzel-Park
Prächtige Baumblüte im Catho-Wenzel-Park
Verfallendes Fachwerkhaus an der Ortsausfahrt entlang der B1 Richtung Autobahn
Panoramabild vom Rumbach im Rumbachtal
Panoramabild von der Walkmühle
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