Gerade einmal Mitte November und doch hat es in den Hochlagen der Nordeifel zwischen Monschau und Schleiden bereits zum ersten Mal geschneit. Im deutsch-belgischen Grenzgebiet zwischen dem Truppenübungsplatz Camp Elsenborn und dem Rand des Nationalparks Eifel liegen bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt 20 cm Schnee.
Doxi hat total Spaß, durch den Schnee zu rasen. Immer wieder wirft sie sich auf den Boden und rollt sich genüsslich ab. Auf tief verschneiten Wegen stapfen wir durch das jungfräuliche Weiß und laufen weiter durch den Wald in Richtung Hirschrott.
Auf dem belgischen Truppenübungsplatz wird unterdessen scharf geschossen. Immer wieder zerreißt der Lärm der Artilleriegeschosse die winterliche Stille. Die Straße durch das Gelände ist jetzt gesperrt, aber hier auf deutscher Seite der Grenze sind wir sicher.
Irgendwann geht es für uns nicht mehr weiter. Wir stehen vor der Absperrung einer Wildschutzzone. Links und rechts verschneiter Wald, deshalb beschließe ich, umzukehren und aus der Not eine Tugend zu machen, indem ich in meinen eigenen Trittspuren zurücklaufe. So fällt das Marschieren im tiefen Schnee gleich viel leichter 🙂
Die Hochlagen sind eingeschneit.
Der Staatsforst Elsenborn an der Grenze zu NRW. Auf diesem gesperrten Gelände im deutschsprachigen Teil von Ostbelgien befindet sich der Truppenübungsplatz.
Keine Weiterfahrt möglich. Hier wird heute scharf geschossen. Man hört es noch aus mehreren Kilometern Entfernung.
Wir laufen statt dessen auf deutscher Seite in den Nationalpark Eifel hinein.
Mitten im Schnee, wie herrlich
Noch keine Spuren im gefrorenen Weiß: Auf diesem Weg sind wir die Ersten.
Doxi rollt sich erst einmal schön im Schnee ab.
In den frostigen Nächten jetzt werfen die Laubbäume massenhaft ihre Blätter ab.
Am Morgen sitzen die Osterhasen direkt vor unserem Wohmnobil
Der Ostersonntag beginnt für mich mit zwei Überraschungen: Zum einen hat die Stellplatzbetreiberin über Nacht eine kleine Ostertüte vor meiner Womo-Tür abgestellt – vielen Dank dafür.
Und zum Zweiten sitzen drei (Oster-) Hasen direkt vor dem Womo auf der Wiese und lassen sich das Gras schmecken. Doxi ist natürlich völlig empört, was sich die kleinen Viecher herausnehmen. „Das ist doch mein Revier“, meckert sie!
Unsere heutige Wanderung führt uns über Olef und Schleiden ins schöne Höddelbachtal südlich von Herhahn.
Es ist ziemlich kalt und zwischendurch bekommen wir sogar etwas Eisregen ab. Ich bin froh, als wir nach vier Stunden und 17 Wanderkilometern wieder im Womo eintreffen. Jetzt erst mal aufwärmen …
Wanderkarte unserer Tour
Am Start der Tour: Doxi labt sich erst Mal in der Urft
In Gemünd am Zusammenfluss von Urft und Olef
Doxi hat einen großen Laubhaufen entdeckt und wirft sich hinein. Das liebt sie.
Oberhalb von Schleiden
Am Eingang zum Höddelbachtal
Kurz vor Herhahn verlassen wir das Höddelbachtal
Die Kühe auf der Weide am Ausgang des Höddelbachtal schauen neugierig zu uns herüber
Die Olef am Rand des historischen Ortskerns von Olef
Heute mal eine Eifelwanderung zwischen den Flüssen Urft und Olef. Wir starten am Kurpark in Gemünd und wandern zunächst in südlicher Richtung entlang der Urft in Richtung Kall.
Bei Mauel, einem Ortsteil von Gemünd, verlassen wir die Urft und steigen in westlicher Richtung hinauf auf den Wackerberg. Leichter Sprühregen setzt ein, doch damit haben wir gerechnet und sind entsprechend angezogen.
Wir steuern den Kammrücken des Wackerbergs an und laufen über Waldwege Richtung Kall. Infotafeln am Weg informieren darüber, dass hier im Mittelalter primitiver Eisenerzbergbau in kleinen Gruben betrieben wurden.
Oft waren es Familienbetriebe, die Schächte bis zur Grundwasserlinie in 20 bis 30 Metern Tiefe nach unten in den Berg trieben und pro Grube und Jahr 400 bis 600 Tonnen Gestein abbauten.
Die schwere manuelle Arbeit lohnte sich, weil das Gestein in der Eifel bis zu 40 Prozent Eisenerz erhält und genug Holz für die anschließende Verhüttung vorhanden war.
Man schätzt heute, dass zu jener Zeit fast 10 Prozent des Europa produzierten Eisens aus der Eifel stammten.
Aufgegebene Schächte werden als „Pingen“ bezeichnet. Bis zu 2.000 davon soll es im Wald rund um Kall geben.
Noch heute trifft man an vielen Stellen auf charakteristische Mulden. Man könnte sie für Bombentrichter aus dem zweiten Weltkrieg halten, doch es sind die Reste längst eingestürzter Schächte.
Man erkennt sie auch an den zumeist ringförmigen Halden rund um den Schachteingang, wo das geförderte, aber wertlose Gestein zurückgelassen wurde.
Om Ortskern von Olef
Bald erreichen wir eine Asphaltstraße, die mehrere kleine Siedlungen im Wald anbindet. Wir verlassen die Asphaltstraße und steigen durch das Selbachtal und Geisbachtal zwischen Broich und Olef hinab in Richtung Schleiden. Kurz vor Schleiden drehen wir in östlicher Richtung ab und laufen auf Olef zu.
Das kleine Dorf mit einem hübschen historischen Ortskern liegt zwischen Schleiden und Gemünd am gleichnamigen Fluss. Mitten durch den Ort verläuft die Oleftalbahn, die heute nur noch als Museumsbahn und für den Güterverkehr genutzt wird. Bundesweit einmalig ist die Streckenführung mitten über den Olefer Dorfplatz. Bei jeder Überfahrt muss dem Zug zur Sicherung ein Rangierer mit Warnflagge vorausgehen.
Von Olef sind es nur noch wenige Kilometer zurück nach Gemünd, wo wir nach vier Stunden und 16 Wanderkilometern wieder eintreffen. Die heutige Strecke sind wir zum ersten Mal gegangen, aber sicher nicht zum letzten Mal.
Karfreitagmorgen. Wir sind weiter mit dem Womo in Gemünd am Nationalpark Eifel unterwegs. Früh am Morgen brechen wir zu einer ausgedehnten Wanderung auf, um das schöne Wetter auszunutzen. Denn ab dem Mittag soll es schlechter werden.
An der Kirche in Gemünd geht es auf den Talweg entlang der Olef Richtung Schleiden. Auf den ersten Kilometern ist der Weg als Kreuzweg ausgelegt. Das passt ja an diesem hohen christlichen Feiertag.
Wir folgen der Olef bis kurz vor Schleiden und steigen dann hinauf auf die Höhen, wo wir bald schon Herhahn erreichen. Vorbei am westlichen Ortsrand geht es in Richtung der Dreiborner Hochfläche.
Wir stoßen auf ein blaues, kuppelartiges und äußerst futuristisch wirkendes Gebäude. Captain Future scheint hier gelandet zu sein.
Wir laufen zur Hochfläche und an deren östlichen Rand entlang in südlicher Richtung, bis wir den Eingang zur Burg Vogelsang erreichen. Wir queren das große Gelände und steigen auf der Rückseite hinab zur Urft.
Da auf dem beliebten Urftweg an diesem Feiertagsmorgen erwartungsgemäß viel los ist, nehmen wir nicht diesen direkten Weg zurück nach Gemünd, sondern biegen in den Kermeter ab.
Entlang eines schönen Bachlaufs steigen wir durch ein Tal hinauf bis zur Höhenstraße, die das ausgedehnte Waldgebiet quert. Nach links geht es zur Abtei Mariawald, nach rechts in Richtung Wolfgarten. Wir nehmen diesen Weg und erreichen bald das kleine Dorf oberhalb von Gemünd.
Von Wolfgarten geht es schließlich wieder hinunter nach Gemünd, wo wir nach fünfeinhalb Stunden und 22 Kilometern Strecke wieder eintreffen. Eine herrliche Wanderung.
Mit dem Wohnmobil und Doxi im Schlepptau bin ich mal wieder für drei Tage in den Nationalpark Eifel aufgebrochen.
Wir sind regelmäßig hier und immer viel zu Fuß unterwegs. Aber immer noch gibt es für uns unbekannte Wanderwege zu entdecken.
Diesmal sind wir u. a. dem Eifelsteig in Richtung Schleiden gefolgt und haben interessante Gebiete südwestlich von Gemünd erkundet, jenseits von Urft und Kermeter.
Beim Abstieg nach Schleiden macht der Eifelsteig seinem Namen alle Ehre: Hier geht es wirklich steil bergab. Eine Herausforderung, die Spaß macht.
Blick vom Eifelsteig hinunter nach Schleiden
Unterwegs mit dem Fahrrad am Urftsee. Im Hintergrund Burg Vogelsang
Blick aus dem Womo-Dachfenster: Hinter uns der Nationalpark Eifel.
Hier haben wir gestanden:
Stellplatz:
Stellplatz am Nationalpark Eifel
Ort:
Gemünd
Adresse:
Pfarrer-Kneipp-Straße
53937 Schleiden
Preis pro Nacht:
8€ / Strom verfügbar (Daten vom 4.11.2013)
Zusatzinfo:
Mein Lieblingsplatz in der Nordeifel. Unmittelbar am Nationalpark Eifel gelegen mit Blick in den Kurpark. Ruhig, perfekt ausgestattet und idealer Ausgangspunkt für Wanderungen zur Burg Vogelsang und Radtouren Richtung Rursee.
Hurra, endlich mal fünf Tage nur Wald, Wiesen und Wasser! Und das gerade einmal 100 Kilometer von zu Hause entfernt. Nachdem ich mit Doxi zuletzt einige Großstädte besucht hatte, ging es diesmal mitten in die Natur: in den Nationalpark Eifel.
Vier Tage haben wir mit dem Wohnmobil auf dem Stellplatz in Gemünd (Schleiden) gestanden: vor uns der Kurpark, gleich hinter uns der erste Hügel des Nationalparks.
So konnten wir von unserem idyllischen Plätzchen aus täglich wunderbare Wanderungen unternehmen: entlang der Urft bis zur Burg Vogelsang, durch den bunten Herbstwald hinauf in den Kermeter, rüber zum Kloster Mariawald und vieles mehr.
Doxi hatte unterwegs so viel Spaß mit Stöckchen und beim Durchschreiten von Laubansammlungen, teilweise in Bauch- oder sogar Kopfhöhe.
Ob es am Körpergefühl – Fell auf Laub – oder am aufregenden Rascheln der Blätter lag? Oder weil vorher schon die Wildschweine drin waren? Man weiß es nicht.
Zum Wochenende ist dann auch Jutta nachgekommen. Wir sind unterwegs zweimal ganz schön nass geworden, aber das war nicht so schlimm, denn im Womo wartete eine heiße Dusche auf uns und ein herrliches Stück Kuchen (oder zwei) aus der besten Konditorei im Ort. So schmeckt auch der Herbst richtig lecker 🙂
Blick aus dem Womo-Dachfenster: Hinter uns der Nationalpark Eifel.
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