Zehn Kilometer östlich von Heilbronn liegt die hervorragend erhaltene Burg Stettenfels auf einem Bergsporn am Übergang zwischen der Hohenlohe und dem Neckartal. Als ich gestern nach Heilbronn hineingefahren bin, habe ich die imposante Burganlage schon von weitem gesehen.
Heute Morgen bin ich mit Doxi dann von unserem Womo-Stellplatz am Wertwiesenpark in Heilbronn zur Burg gewandert.Die ersten drei Kilometer ging es durch die Stadt, dann durch Weinberge und schönen Wald zunächst hinauf bis zum Schweinsberg, der von einem steinernen Aussichtsturm gekrönt wird.
Anschließend wanderten wir talwärts bis nach Untergruppenbach am Fuße der Burg.
Unterwegs stießen wir auf große Holzfiguren von Förstern, Schäfern und Waldarbeitern, die mit geschickter Hand kunstfertig aus Baumstämmen herausgearbeitet wurden.
Oben auf der Burg angekommen, konnten wir einen weiten Blick in die Landschaft genießen.
Die Burg wurde im 11. Jahrhundert erbaut und wechselte im Laufe ihrer Geschichte häufig den Besitzer. 1551 erwarb Anton Fugger, ein Neffe Jakobs des Reichen, die Burg. Sein Sohn Hans Fugger ließ die Anlage 1576 zu einem Renaissanceschloss umbauen.
Die Anlage ist von einem breiten Burggraben mit drei alten Wehrtürmen umgeben. Über eine massive Brücke gelangt man durch ein Torhaus in den Innenhof, der dreieckig von den verschiedenen Wohngebäuden der Burg umschlossen wird.
Im Innenhof befindet sich der Brunnen der Burg. Jenseits des Burggrabens schließt sich östlich der Burganlage ein historisches Wirtschaftsgebäude an, außerdem eine moderne Gastronomie.
Heutzutage ist die Burg öffentlich zugänglich und wird bewirtschaftet. Es finden Konzerte, Theaterveranstaltungen und mittelalterliche Burgfeste mit Ritterturnieren, Gauklern, Musik und Handwerkern statt. Genau heute bei unserem Besuch war die Burg jedoch geschlossen. Doch ich hatte Glück: Als ein Mitarbeiter das große eiserne Burgtor aufschloss, konnte ich kurz hineinhuschen und freundlicherweise einige Fotos vom Innenhof aufnehmen.
Nach unserem Besuch der Burg wanderten wir durch den Wald am Bergkamm Richtung Norden nach Obergruppenbach, wo sich im Wald ein großes NATO-Tanklager befindet. Dann wendeten wir uns wieder Richtung Schweinskopf.
Der Weg war am Ende doch etwas länger als gedacht: Fast sechs Stunden waren wir unterwegs und haben 25 Kilometer zurückgelegt. Aber so ist das, wenn man Freestyle wandert. War auf jeden Fall eine sehr schöne Tour und wir hatten Glück, dass es bewölkt war, denn sonst wäre es uns unterwegs sicher zu heiß geworden.