Nach unserer Wanderung rund um Wahnheim schaue ich mir das historische Zentrum von Kornelimünster an, einem beliebten Ausflugsort südöstlich von Aachen. Im Jahre 814 gründete hier Benedikt von Aniane als Berater von Kaiser Ludwig dem Frommen das Kloster Kornelimünster am Fluss Inde.
Mitte des 9. Jahrhunderts wurde das Kloster reichsunmittelbar und erhielt großen Landbesitz und die sogenannten Salvator-Heiligtümer: Schürztuch, Schweißtuch und Grabtuch des Herrn. 875 wurde die Hälfte des Grabtuches gegen eine Kopfreliquie des Märtyrerpapstes Kornelius eingetauscht, der im Jahre 235 n. Chr. von den Römern hingerichtet worden war.
In den darauffolgenden Jahrhunderten entwickelte sich das Kloster zu einem überregional bedeutenden Pilgerziel. Es prägte die Region, für die sich der Begriff „Münsterländchen“ einbürgerte.
1802 fiel Kornelimünster zusammen mit weiteren linksrheinischen Gebieten an Frankreich. Wie auch die anderen Klöster im Rheinland wurde die Reichsabtei durch die Franzosen säkularisiert. Die Mönche mussten das Kloster verlassen. Heute befinden sich die alten Gebäude der Abtei im Besitz des Landes Nordrhein-Westfalen, das dort die Einrichtung „Kunst aus Nordrhein-Westfalen“ betreibt.
Direkt neben der ehemaligen Abtei liegt der Marktplatz von Kornelimünster mit zahlreichen gut erhaltenen historischen Bürgerhäusern. Ein wirklich sehenswertes Ensemble.
Rückseite der früheren Abtei
Seitenflügel der Abtei
Zugang zur Abteikirche vom Ortszentrum
Bürgerpark im ehemaligen Abteigarten
Die Inde fließt durch das Zentrum von Kornelimünster
Innenhof der früheren Abtei, heute Sitz der Kunstsammlung NRW
Kunst im Vorhof der Kunstsammlung
Das Mittlere Portal
Aufwändig verzierte Gitter vor den Fensterflügeln im Hauptgebäude
Kunstinstallation auf dem Gelände der ehemaligen Abtei
Rückseite des Hauptgebäudes mit Skulpturen im Außenbereich
Die junge, kristallklare Inde im Wald zwichen Schmithof und Raeren
Wow, ist das schön hier! Wir sind am Nordrand der Eifel zwischen Schmithof (Aachen) auf deutscher Seite und Raeren auf belgischer Seite unterwegs. Entlang schmaler, naturbelassener Pfade folgen wir dem Lauf der Inde, die sich malerisch durch den Münsterwald schlängelt.
Die Inde ist ein 54 km langer, linker Nebenfluss der Rur. Sie entspringt im Naturpark Hohes Venn-Eifel im Gebiet der belgischen Gemeinde Raeren und fließt über Kornelimünster, Eschweiler und Inden bis zu ihrer Mündung in die Rur bei Jülich. Nach der langen Trockenzeit in diesem Sommer führt der hier noch junge Fluss zurzeit nur wenig Wasser. Und das ist gut so, denn wir müssen mehrmals die Seiten wechseln, ohne dass Brücken vorhanden wären.
Das Wasser ist kristallklar und Doxi genießt es, immer wieder durch den Fluß zu waten und ihren Durst zu stillen. Leise plätschert der Fluss vor sich hin. Außer ein paar Vogelstimmen ist hier im Naturschutzgebiet „Oberlauf der Inde im Münsterwald“ kein Geräusch zu vernehmen. Herrlich ist das.
Unbemerkt passieren wir im Wald die Grenze zu Belgien. Nun sind wir im Staatsforst Oberweser unterwegs. Wir verlassen die Inde und laufen weiter auf schmalen Pfaden Richtung Raeren.
Irgendwann erreichen wir die ehemalige Strecke der Vennbahn zwischen Aachen und Raeren, die heute als Radweg ausgebaut ist. Zum ersten Mal verlassen wir den Schatten des Waldes und sogleich wird uns richtig warm. Ich beschließe deshalb, den geplanten Schlenker hinunter nach Raeren auszulassen und weiter dem Radweg der Vennbahn zu folgen. Das verspricht mehr Schatten.
Bald erreichen wir wieder den Wald und weil es an der Inde so schön war, steuern wir wieder auf den Fluss zu. Diesmal laufen wir auf der gegenüberliegenden Flussseite zurück in Richtung unseres Startpunkts bei Schmithof.
Bevor wir die Inde verlassen, machen wir noch eine kleine Pause am Fluss. Doxi macht es sich auf einer Kiesbank gemütlich und ich halte meine nackten Beine ein wenig in den kühlen Fluss. So kann man es aushalten,
Nach dreieinhalb Stunden erreichen wir schließlich wieder unseren Startpunkt. Statt der geplanten 18 km sind es nur 14 km geworden, aber die waren wirklich wunderschön. Hier müssen wir auf jeden Fall wieder hinkommen. Ich bin gespannt, wie der Fluss wirkt, wenn es nicht mehr ganz so trocken ist.
Wanderkarte unserer Tour
Infotafel zum Wassersystem der Inde
Beschaulich fließt die Inde durch den Wald
Einige der wenigen Stellen, an der ein Steg den Fluß kreuzt
Das Wasser ist kristallklar
Natürlicher Damm aus Wurzelwerk
Doxi hat etwas gehört – es ist ein Reh
Hier möchte man gerne verweilen
Die letzten Blüher sind am Start
Auch abseits der Inde sind wir auf naturbelassenen Pfaden unterwegs
Doxi auf dem Radweg der Vennbahn
Flieder an der Vennbahn
Blick hinunter ins Zentrum von Raeren
Der alte Bahnhof von Raeren an der Vennbahn
Wir überqueren die Grenze zurück nach Deutschland
Doxi macht es sich auf einer Kiesbank bequem
Panoramabild von der Inde
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