Nach meinem Besuch des Straßburger Münsters schaue ich mir den sehenswerten Stadtkern von Straßburg an. Die Stadt mit 270.000 Einwohnern ist die Hauptstadt der Region „Grand Est“ sowie Sitz der Präfektur des Départements „Bas-Rhin“.
Darüber hinaus residiert hier das Europaparlament, der Europarat, der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte und das Eurokorps. Daher schmückt sich Straßburg gern mit dem Titel „Hauptstadt Europas“.
Die Stadt liegt am Fluss Ill, der sich im Stadtgebiet verzweigt und früher zahlreiche Mühlen antrieb. Auf der von beiden Illarmen umflossenen Großen Insel („Grande Île“) liegt die historische Altstadt.Die östlichen Stadtteile mit dem Hafen grenzen an den Rhein. Am gegenüberliegenden östlichen Rheinufer liegt auf deutscher Seite die Stadt Kehl.
Im Mittelalter gehörte Straßburg zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Davon zeugen noch heute die vielen Fachwerkhäuser in der Altstadt, die im Süddeutschen-Alemannischen Stil errichtet wurden, sowie die mittelalterlich klingenden deutschen Straßennamen, die auf vielen Straßenschildern unter den modernen französischen Straßennamen aufgeführt werden.
1770/71 studierte Johann Wolfgang Goethe in Straßburg. In diesen Jahren wurde die Stadt ein Anziehungspunkt für die Dichter der „Sturm und Drang“-Bewegung. In der Zeit der Französischen Revolution ließen sich viele Deutsche Republikaner in der Stadt nieder.
Um die Altstadt herum gruppieren sich Viertel, die in den verschiedenen Perioden französischer Herrschaft entstanden sind. Dort gibt es viele repräsentative Bauten im klassizistischen Stil, darunter das Theater, die Universität und die Regionalpräfektur. Insgesamt ergibt sich so ein interessanter Stilmix, der Straßburg zu einem beliebten Ausflugsziel macht. Auch ich war bestimmt nicht zum letzten Male hier.