Jetzt bin ich mitten im Teutoburger Wald angekommen. Die kleine Gemeinde Hagen am Teutoburger Wald trägt das Mittelgebirge sogar im Namen. Sie liegt in einem Talkessel, der von drei Seiten von Wald umgeben ist.
Ich stehe mit dem Wohnmobil auf dem beliebten Stellplatz beim Schulten Holz unmittelbar am Kirschlehrpfad, wo 41 Sorten von Kirchbäumen derzeit Früchte tragen. Einige Sorten sind bereits reif, und Besucher dürfen sich bedienen.Nur mit Leitern in die Bäume zu steigen, das ist tabu. Schade eigentlich, wo ich im Womo doch immer einer Leiter dabei habe. Man weiß ja nie, wo gerade ein reifer Obstbaum wartet 😉
Hagen knüpft mit dem Kirschlehrpfad an eine alte Tradition an: Bereits für das 16. Jahrhundert ist belegt, dass dort in großem Umfang Kirschen angebaut wurden. Noch um 1900 war Hagen eines der größten Kirschanbaugebiete Deutschlands.
Die wirtschaftliche Bedeutung des Kirschenanbaus, der auf großkronigen Obstbäumen betrieben wurde, ging jedoch stetig zurück. Einfach, weil sich in Deutschland immer mehr der intensive Plantagenobstbau durchsetzte.
Heute stehen auf dem Gebiet der Gemeinde Hagen noch etwa 2.000 Süßkirschenbäume, davon 365 am Kirschlehrpfad am Schulten Holz. Dort befindet sich die größte Ansammlung von Süßkirschen in Deutschland, wie ich hier lese.
Ich bin ganz begeistert, dass ich mit dem Womo einen Platz direkt bei den Kirschbäumen erwischt habe. Mit Doxi laufe ich erst den Lehrpfad ab und dann weiter durch die umliegenden Hügel, wo am Straßenrand ebenfalls alte Kirchbäume stehen. Toll ist das.