Gestern sind wir der Göltzsch flussabwärts von der Göltzschtalbrücke bis nach Greiz gefolgt, heute geht es in der Gegenrichtung flussaufwärts erst nach Mylau und dann nach Netzschkau.
Von unserem Stellplatz steigen wir am Morgen auf die Höhen über Mylau auf. Vor uns liegt die Stadt im Talkessel am Zusammenfluss von Göltzsch und Reichenbach, hinter uns die Göltzschtalbrücke.
Wir laufen durch das Ortszentrum mit der imposanten Stadtkirche St. Wenzel und steigen gleich dahinter durch einen kleinen Park zur Burg Mylau auf.Die Burg sitzt auf einem Bergsporn oberhalb des Ortszentrums und wurde um 1180 im Zuge der deutschen Ostkolonisation unter Kaiser Barbarossa errichtet.
Sie gilt als eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Burgen in Sachsen, doch leider sind wir zwei Stunden zu früh dran, um das Innere der Burg zu besichtigen.
Weiter geht es in südöstlicher Richtung auf dem Plateau oberhalb der Göltzsch bis zur alten Brücke beim Alaunwerk Mühlwand. Dort überqueren wir die Göltzsch und steigen durch den Wald bis zur Ortschaft Lauschgrün auf.
Dann wenden wir uns nach Nordwesten und laufen durch ausgedehnte Feldflächen zurück nach Netzschkau oberhalb der Göltzschtalbrücke. Dabei passieren wir auch das Schloss Netzschkau, ein um 1490 errichtetes unbefestigtes Wohnschloss, gegenüber der zugehörigen Schlosskirche.
Zur Zeit seiner Entstehung war das Netzschkauer Schloss eines der ersten Schlösser in Sachsen. Bauherr war Caspar von Metzsch. der einem altritterlichen sächsisch-vogtländischem Adelsgeschlecht entstammte und am sächsischen Hof großen Einfluss besaß.
Hinter dem Schloss beginnt unser Abstieg durch Netzschkau zu unserem Stellplatz an der Götzschtalbrücke, den wir nach etwas mehr als drei Stunden und 13 Wanderkilometern wieder erreichen.
Nachdem wir gestern eine sehr lange und anstrengende Tour absolviert haben, bin ich gar nicht unglücklich, dass unsere Wanderung heute etwas kürzer ausgefallen ist.