Weil das luxemburgische Echternach nie durch kriegerische Handlungen zerstört wurde, blieb ein guter Teil der Bausubstanz erhalten. Auf unserem zweistündigen Stadtspaziergang treffen wir deshalb auf Türen und Portale aus verschiedenen Epochen, jeweils mit ihren ganz eigenen Stilen und Moden. Ich habe den Eindruck, jede Tür ist ein Unikat. Spannend finde ich das.
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Weinberge in der Abendsonne
Von Schweich sind wir zehn Kilometer weitergefahren nach Klüsserath, wo wir einen wunderbaren naturnahen Stellplatz unter Bäumen direkt an der Mosel gefunden haben.
Das langgestreckte Winzerdorf verfügt über einen der größten zusammenhängenden Südhänge der Mosel, der von den Winzern der „Klüsserather Bruderschaft“ bewirtschaftet wird. Ca. 90 Hektar Weinberge mit bis zu 83 % Hangneigung machen die Kernlage aus.Am Abend wandere ich mit Doxi hinauf in die Weinberge und bin schwer beeindruckt, wie steil es teilweise zwischen den Reihen der Rebstöcke nach unten geht. Ich frage mich, wie man solche Steilhänge mit Mensch und Maschine bewirtschaften kann.
Ganz oben hinter den Weinbergen erstreckt sich ein schmaler Waldstreifen und dahinter die Feldflächen auf dem Hochplateau. Wieder einmal bin ich überrascht, wie sehr sich das Landschaftsbild ändert, sobald man die Weinberge verlässt und über die Felder in die Ferne blickt. Alles sehr reizvoll, finde ich.
Morgentour durch Schweich
Schweich ist die Einkaufstadt an der Mittelmosel. Hier sind alle großen Discounter vertreten, die stromaufwärts erst wieder in Bernkastel-Cues und stromabwärts in Trier Präsenz zeigen.
Auch mein Womo-Kühlschrank muss dringend aufgefüllt werden. Sonst nehme ich auf dieser Fahrt nachher noch etwas ab (haha).Anschließend fahre ich nicht gleich weiter, sondern schaue mir mit Doxi ein wenig das Stadtzentrum an.
Schweich liegt an der Römischen Weinstraße und war schon zu römischer Zeit besiedelt. Nach dem Zusammenbruch des Römischen Reichs kamen die Franken.
Im Mittelalter galt Schweich als einer der wichtigsten Fährübergänge der Mosel zwischen Trier und Koblenz. Davon zeugt bis heute der Fährturm am Yachthafen, das Wahrzeichen der Stadt.
Durch die Nähe zur Bischofsstadt Trier ist Schweich traditionell katholisch geprägt. Die dreischiffige Pfarrkirche St. Martin mit ihrem prächtigen Hochalter ist durchaus sehenswert.
Paddelrunde auf der Mosel
Mann, wie lange bin ich schon nicht mehr gepaddelt? Bestimmt ein ganzes Jahr. Jetzt aber, wo ich doch mein geliebtes Faltboot immer im Wohnmobil dabei habe.
Ich stehe direkt an der Mosel und muss nur drei Schritte gehen, um mein Boot zu Wasser zu lassen.Die Mosel ist ein herrlich unkompliziertes Paddelrevier. Durch die vielen Staustufen hat es kaum Strömung. So kann man wunderbar flussaufwärts und flussabwärts paddeln. Ganz anders als beispielsweise am Rhein, wo man bergwärts gegen die Strömung ordentlich ankämpfen muss.
Das einzige, was nervt, sind überschnelle Freizeitkapitäne, die mit ihren Sportbooten bei Vollgas ganz schöne Wellen produzieren. Viel mehr als die Frachtschiffe und Flusskreuzfahrtschiffe, die immer wieder an mir vorüberziehen.
Aber auch damit lässt sich umgehen. Einfach das Kajak im rechten Winkel zu den Wellen stellen und diese unter dem Boot durchströmen lassen. Immerhin gibt das für einige Momente eine kostenlose Achterbahnfahrt. 🙂
An der Römischen Weinstraße
Nach einem heißen Sommertag in Gemünd am Nationalpark Eifel sind wir rund 130 km in südlicher Richtung weitergefahren zur Mosel. 15 km vor Trier haben wir im Weinort Mehring einen wunderbaren Stellplatz mit direktem Blick auf den Fluss bekommen.
Mehring ist geprägt vom Weinbau und mit 237 Hektar bestockter Rebfläche die fünftgrößte Weinbaugemeinde an der Mosel. Wie viele Orte der Umgebung ist auch Mehring römischen Ursprungs und mindestens seit dieser Zeit besiedelt.Gleich nach unserer Ankunft starte ich mit Doxi zu einer 12 km langen Wanderung durch die Weinberge von Mehring und den dahinter liegenden Wald auf den Moselhöhen.
Allerdings bekomme ich die Wanderung nur halb mit, weil ich währenddessen am Telefon fast zweieinhalb Stunden mit meinem Thüringer Freund Nils über die anstehende Landtagswahl und die Optionen für Krieg und Frieden in der Ukraine diskutiere. Vor allem bei letzterem Thema kommen wir mit unseren Ansichten gar nicht zusammen – doch das hält unsere Freundschaft aus.
Auf dem Katzentrail
Zum ersten Mal seit bestimmt fünf Jahren bin ich heute mit Doxi den beliebten Katzen-Trail von Gemünd hinauf zur NS-Ordensburg Vogelsang gelaufen. Hinter dem Relikt des Nazi-Wahnsinns geht es steil hinunter zum Urftstausee und entlang des Flusses zurück nach Gemünd.
Ich bin ein wenig stolz auf meine Doxi, dass sie die 15 km lange Strecke mit mehreren steilen Anstiegen und 260 Höhenmetern in ihrem zwölften Lebensjahr noch so fein bewältigt hat. Die alte Dame ist einfach noch gut im Training – toi, toi, toi.