Meine Heimfahrt mit dem Womo aus der Eifel endet mit einem großen Schrecken. 500 Meter vor meinem Heimatdorf werde ich Augenzeuge und Ersthelfer bei einem schlimmen Frontalzusammenstoß zweier PKWs auf der Landstraße L381 in Höhe der Büttger Mühle.
Vor mir fährt mit Tempo 80 eine Cabriofahrerin, die plötzlich die Kontrolle über ihr Fahrzeug verliert und nach links zieht. Ich denke noch „was machst du denn da?“, da knallt sie bereits mit voller Wucht und einem riesigen Knall in den Gegenverkehr.Überall fliegen Autoteile umher, das Fahrzeug der Unfallverursacherin dreht sich, das entgegenkommende Fahrzeug schleudert gegen einen Baum, ein weiteres Fahrzeug fährt darauf auf.
Ich bin als Erster beim Unfallopfer aus dem Gegenverkehr. Die Frau blutet überall, stöhnt vor Schmerz, ist kaum ansprechbar, mindestens ein Arm scheint gebrochen. Vor allem bekomme ich die Fahrertür nicht weit genug auf, dass man sie aus dem Auto holen könnte. Die anderen Türen sind verschlossen, aus dem Motorblock qualmt es.
Ich bekomme Panik, denke der Wagen fängt gleich an zu brennen und wir können die Frau nicht befreien. Verzweifelt suche ich nach einer Lösung. Doch der Wagen brennt nicht.
Nach wenigen Minuten treffen Polizei, Notärtze und Feuerwehr ein. Diese benötigt fast eine halbe Stunde, um das Opfer aus dem zerstörten Fahrzeug zu befreien. Ich mache meine Zeugenaussage bei der Polizei, komme anschließend aber nicht weg, weil ich zwischen der Unfallstelle und den Einsatzfahrzeugen eingekeilt bin.
In Gedanken bin ich voll bei dem Opfer, darf bei der Rettung aber nicht zuschauen, obwohl mein Blick in keiner Weise voyeuristisch, sondern absolut mitfühlend ist. Ich stehe auch ein wenig unter Schock, setze mich ins Gras und tue das einzige, was mir in dieser Situation einfällt: für die Unfallopfer beten.