Unsere zweite Station an diesem Pfingstmontag ist Uelzen am Rande der Lüneburger Heide. Die Stadt am Elbe-Seitenkanal ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt. Hier treffen sich die Nord-Süd-Achse Hamburg-Hannover sowie die West-Ost-Achse Bremen-Berlin.
Aber Uelzen liegt auch in der Mitte eines der größten nicht von Autobahnen erschlossenen Gebiete in Deutschland. Das bekommen wir bei unserer Anreise von Lüneburg zu spüren. Kilometer für Kilometer geht es über die viel befahrene Bundesstraße 4 durch ausgedehnte Waldgebiete in Richtung Lüneburg – nirgendwo ist ein Hinweisschild in Richtung Autobahn zu entdecken.Das heutige Ulezen trug in seiner Stadtrechtsurkunde von 1270 ursprünglich den Namen „Löwenwalde“. Als Mitglied der Hanse kam die an der Ilmenau gelegene Stadt durch internationalen Handel zu gewissem Wohlstand. Doch davon zeugen heute jedoch nur noch vergleichsweise wenige gut erhaltene Bauten in der kleinen Altstadt.
Zum touristischen Anziehungspunkt wurde Uelzen durch ein Projekt des österreichischen Künstlers Friedensreich Hundertwasser. Das 1855 im Tudorstil errichtete Empfangsgebäude des Bahnhofs wurde im Zuge der Weltausstellung Expo-2000 nach den Ideen des Künstlers umgestaltet.
Der „Hundertwasser-Bahnhof Uelzen“ ist seitdem ein echter Blickfang, der unverkennbar die typische Handschrift des bekannten Künstlers trägt: Bunt verkleidete Säulen mit goldenen Kugeln an ihrer Spitze, organische Formen und verspielte Fliesen- und Mosaikflächen prägen das Bild. Schon allein dafür hat sich der Abstecher nach Uelzen absolut gelohnt.