Mein Womo läuft nicht rund. Auf der Hinterachse wackelt der Wagen ganz schön hin und her. Das ist mir schon auf der Hinfahrt in den Spessart aufgefallen. Aber jetzt ist es noch schlimmer geworden. Am Morgen steuere ich deshalb eine Fiat-Professionell-Werkstatt an.
Schnell stellt sich heraus: Der Reifen hinten rechts ist nicht mehr in Ordnung und muss ersetzt werden. In der Zeit gehe ich mit Doxi wandern.
Die Werkstatt liegt in Aufenau am Rand der Kinzig-Auen zwischen Wächtersbach und Bad Soden-Salmünster. Hier drehen wir eine 9 km lange Runde durch die Feuchtwiesen, über die Kinzig und hinauf auf die südlichsten Ausläufer des Vogelsbergs.Die Kinzig mäandert in diesem Flussabschnitt ungestört durch die Wiesen, die teils unter Naturschutz stehen und teils als Vieh- und Pferdeweiden genutzt werden.
Weit und breit gibt es nur eine einzige Kinzigbrücke für Fußgänger und Radfahrer. Gleich dahinter liegt in idyllischer Lage das Connemaragestüt Kinzighausen. Ich zähle fast vierzig Pferde auf einer weitläufigen Koppel.
Als ich nach dem Weg frage, komme ich mit der Hofeigentümerin ins Gespräch, die gerade zwei Stuten mit ihren Fohlen auf die Wiese führt. Ganz süß ist das anzusehen, wie sich die jungen Pferde freuen, als sie losrennen können.
Weiter geht es entlang der Kinzig und ihren Feuchtwiesen an der viel befahrenen Bahnstrecke der Kinzigtalbahn entlang. Auf halber Strecke nach Bad Soden-Salmünter können wir die Bahngleise unterqueren, um an den südlichsten Ausläufern des Vogelbergs aufzusteigen.
Nach etwas mehr als fünf Kilometern drehen wir im Wald um und laufen den gleichen Weg zurück. Das ist sonst zwar nicht meine Art, doch anders kommen wir nicht über die Kinzig zurück nach Aufenau. Aber nicht schlimm, denn es ist wirklich schön hier.