Das dritte Corona-Jahr neigt sich dem Ende zu. Vollkommene Normalität hat sich noch nicht wieder eingestellt, auch wenn der Schrecken ein gutes Stück gewichen ist. Weiterhin trage ich Maske im Einzelhandel, doch ich war wieder regelmäßig auf Konzerten in der Jazz-Schmiede und jetzt zum Jahresende auch endlich wieder bei Yoga Vidya in Bad Meinberg.
Spätestens mit dem Ende des Winters wird die Pandemie in eine Endemie übergehen, sagen die Experten voraus. Wenn nur nicht China nach seinem radikalen Kurswechsel in der Corona-Politik und vielen Millionen daraus resultierender Infektionen wieder neue gefährliche Corona-Varianten in die Welt setzen wird.
Doch die Schlagzeilen bestimmt hat in diesem Jahr vor allem der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die daraus resultierende Energiekrise in Bezug auf die Preise und Verfügbarkeit von Gas und Strom. Noch sitzen wir nicht kalt, aber die Energiepreise haben sich verdoppelt und hätten sich verdreifacht, würde unser Staat nicht ordentlich Geld zuschießen.
Und so war es in Teilen erneut ein komisches Jahr, auch wenn ich viel Schönes erlebt habe. Mehr als 3.200 Kilometer bin ich in den vergangenen 12 Monaten gewalkt/gewandert, habe 200 Mal Yoga praktiziert und gemeinsam mit Heike viele inspirierende Kunstausstellungen besucht, u.a. die Documenta XV. in Kassel. Fast 240 Blogbeiträge sind dabei entstanden.
Aber ich war nur einmal richtig groß und für längere Zeit mit dem Wohnmobil unterwegs: Im Mai auf einer Tour rund um und durch den Spessart. Mehr als 15 Städte habe ich dort besucht und bin mit Doxi durch frisch erblühte Frühlingslandschaften gewandert. Das war wirklich toll. Davor war noch zu viel Corona fürs Verreisen, danach war der Sommer unglaublich lang und heiß. Das wärmste Jahr in Mitteleuropa (zusammen mit 2018) seit langer Zeit.
Tief im Westen – hier waren wir 2022 unterwegs
Erneut hatten wir im Herbst mit der nun neunjährigen Doxi eine Gesundheitskrise zu bestehen. Im letzten Jahr musste ein Gesäugetumor operativ entfernt werden, heuer hatte sich ein Eierstock und die Gebärmutter entzündet. Doxi musste deshalb sterilisiert werden. Das bedeutete erneut einen langen Schnitt unter dem Bauch und mehrere Wochen intensive Nachsorge.
Und weil sie seit dem Sommer immer schlechter lief und vorne links arg humpelte, wurden bei dieser Gelegenheit gleich auch ihre Gelenke geröntgt. Die Diagnose bestätigte unserer Vermutung: Schlimme Arthrose.
Genau wie beim Menschen kann man dagegen nur wenig tun, außer die Schmerzen zu lindern. Und dafür gibt es seit zwei Jahren ein Tiermedikament, das allen bisherigen Schmerzstillern weit überlegen ist: Librela, ein monoklonaler Antikörper, der ca. alle vier Wochen gespritzt werden muss. Das Medikament ist nicht günstig, hilft aber fantastisch und wirkt sich in der Daueranwendung nicht negativ auf Magen/Darm, Leber und Niere aus.
Doxi läuft und rennt damit wieder, als gäbe es die Arthrose gar nicht. Ich bin total begeistert, auch wenn klar ist, dass ich sie trotzdem nicht mehr wie früher beim Wandern fordern darf. Aber das bekommen wir hin.
Wie schon in den Vorjahren habe ich auch heuer im Dezember wieder gefastet und drei Wochen nicht gegessen, vom ersten bis zum vierten Advent. Und es ging mir richtig gut dabei: Voller Kraft und Energie, emotional sehr ruhig und fokussiert.
Und das, obwohl am ersten Fastentag meine dreijährige Beziehung mit Heike in die Brüche gegangen ist. Am Fasten lag es nicht, auch nicht an mangelnder gegenseitiger Zuneigung und Respekt. Aber als Mann und Frau sind wir gescheitert. Leider!
Nun hoffe ich, dass sich daraus eine intensive Freundschaft entwickeln kann. Denn wir teilen so viele Interessen und eine kostbare Herzensverbindung.
Auch wegen dieser Trennung hat es mir gutgetan, Weihnachten und Silvester mit Doxi und dem Womo im Ahsram von Yoga Vidya in Bad Meinberg zu verbringen. Die intensive Yoga-Praxis, das viele Meditieren, das gesunde Essen und die ausgedehnten Spaziergänge in den umliegenden Wäldern haben mich schön zur Ruhe gebracht.
Auch wenn ich jetzt erst einmal wieder ohne Partnerin durchs Leben schreiten muss: Ich bin dankbar dafür, dass es mir gutgeht, dass ich genug zu essen habe, dass niemand Gewalt über mich gebracht hat, dass meine Mutti noch lebt und vieles mehr. 2022 gehe ruhig dahin, ich freue mich auf das kommende Jahr. Möge es vor allem der Ukraine wieder Frieden bringen.
Und hier meine Bilder des Jahres 2022 …