„Ist der Mai kühl und nass, füllt’s dem Bauern Scheun‘ und Fass“, weiß der Volksmund zu berichten. Und so wie in dieser Bauernregel wirkt es gerade auch in den Feldern und Baumschulen rund um mein Heimatdorf: seit es in den letzten zwei Wochen ordentlich geregnet hat, grünt und sprießt und wächst alles wie verrückt.
Am Ende eines wechselhaften Tages laufe ich zehn Kilometer über Land, um meinen Schatz in die Arme zu schließen. Und staune nicht schlecht, wie verschwenderisch die Natur jetzt mit ihren Talenten um sich wirft.
Der Raps ist in dieser Woche gefühlt noch einmal einen halben Meter in die Höhe geschossen. Die filigranen Samen der Löwenzähne segeln wie kleine Fallschirmspringer zu hunderttausenden im Wind.
Sogar der Weizen hat sich bereits geöffnet und seine jungen Ähren freigelegt. Dazu ein kontrastreicher Himmel zwischen Wolkenloch und der nächsten Regenfront – das alles sieht so richtig satt aus.