Überlauf der Hasper Talsperre. Unten das Wasserwerk.
Am Übergang zwischen Sauerland und südlichem Ruhrgebiet gibt es eine Reihe von Talsperren. Mein Ziel heute Morgen ist die Görtalsperre bei Schalksmühle.
Vor Ort muss ist feststellen, dass die Zufahrt zu den reichlich vorhandenen Besucherparkplätzen an der Talsperre gesperrt ist. Okay, dann geht es eben über schmale und steile Sträßchen weiter zur 6 km entfernten Ennepetalsperre.
Doch auch da kann ich nicht landen, weil es keine Besucher- oder mit dem Womo zugänglichen Wanderparkplätze gibt. Letzter Versuch: Die Hasper Talsperre bei Hagen. Und da klappt es, wenngleich das Wetter weiterhin nicht wirklich einladend ist. Aber egal.
Die Hasper Talsperre ist eine von insgesamt 14 Talsperren im Flusssystem der Ruhr. Sie dient der Trinkwassergewinnung und staut den Hasper Bach. Exakt vor 120 Jahren, im Oktober 1904, erfolgte die Einweihung. Anfang der 1990er Jahre wurde die Staumauer saniert und mit einer vorgesetzten Dichtschale verstärkt. Dabei wurde auch die Mauerkrone um 40 cm erhöht.
Die zwei markanten Türmchen auf der Staumauer standen ursprünglich weiter in der Mitte, sind jedoch mittlerweile nach außen zum Mauerende versetzt worden. Sie sind das Wahrzeichen der Talsperre, die von einem schönen 5 km langen Rundweg umgeben ist. So kommen Doxi und ich heute Morgen also doch noch zu unserer geplanten Talsperrenwanderung 🙂
Gestern noch goldenes Oktoberwetter, heute trister Herbstblues, so schnell kann es in diesen Tagen gehen. Und dann auch noch die Zeitumstellung. Plötzlich geht die Sonne bereits um kurz nach 17 Uhr unter. Die dunkle Jahreszeit ist da. Aber nützt ja nichts.
Von unserm Womo-Stelplatz in Hagen-Hohenlimburg drehe ich mit Doxi eine 12 km lange Runde entlang des Geopfads Steltenberg. Dieser windet sich um einen großen Kalksteinbruch, den man am besten von ganz oben am Steltenberg einsehen kann.
Spannend finde ich, dass man zwischen Hohenlimburg und Iserlohn auf wenigen Quadratkilometern ganz unterschiedliche Erdschichten ausmachen kann, die zeitlich Millionen von Jahre auseinander liegen.
Normalerweise bleiben diese Schichten in der Erdkruste verborgen, doch weil sich das Gebirge hier aufgefaltet hat und später teilweise abgetragen wurde, liegen diese Schichten nun an der Oberfläche nebeneinander.
Von der Spitze des Steltenbergs steigen wir hinunter zur Lenne und überqueren diese, um unseren Rückweg nach Hohenlimburg anzutreten. Kurz vor dem Ortsrand müssen wir ein tief eingeschnittens Bachtal ohne offiziellen Übergang oder Brücke queren. Sonst wird ein Umweg von mehreren Klometern fällig.
Gut, dass in den letzten Tagen wenig Regen gefallen ist. So ist der Bach kaum mehr als ein Bächlein. Nur die steilen Flanken mitten in der Vegetation sind nicht leicht zu erklimmen. Doch auch das meistern wir. Doxi mit ihrem Allradantrieb, und ich, indem ich mich an Bäumen festhalte und hochziehe.
Wanderkarte unserer Tour
Haus in Hohenlimburg aus dem Jahre 1800
Haus in Hohenlimburg aus dem Jahre 1901
Immer noch blüht etwas
Ruine am Steltenberg
Infotafel zum Steinbruch
Auf wenigen Kilometern tummeln sich Erdschichten mit Millionen Jahren von Abstand
Blick in den Baggersee unterhalb des Steinbruchs
Blick in den Kalksteinbruch vom höchsten Punkt des Stelenbergs
Nena, Extrabreit, die Fernuniversität – das ist mir bislang zum Stichwort „Hagen“ eingefallen. Nun weiß ich, so wahnsinnig viel mehr gibt es dort auch nicht.
Die Großstadt am Übergang zwischen südlichem Ruhrgebiet und Sauerland hatte ihre Blütezeit während des Deutschen Kaiserreiches von 1871 bis 1914. Durch die Urbanisierung und Industrialisierung entwickelte sich Hagen zum Oberzentrum für die gesamte Region südlich der Ruhr.
Nach der Jahrhundertwende waren viele später bedeutende Architekten wie Henry van de Velde, Peter Behrens und Walter Gropius in der Stadt zwischen Ruhr, Lenne und Volme aktiv. Sie begründeten den Ruf von Hagen als Bindeglied zwischen Jugendstil und Moderne („Hagener Impuls“).
Doch leider blieb davon nicht viel erhalten. Durch mehrere Luftangriffe wurde die Hagener Innenstadt während des Zweiten Weltkriegs nahezu vollständig zerstört. Und was anschließend in den 1950er und 60er Jahren dort wiederaufgebaut wurde, ist größtenteils wenig sehenswert und ansprechend.
Trotzdem hat es sich gelohnt, die 8 km lange Fahrradstrecke von unserem Womo-Stelllplatz in Hagen-Hohenlimburg bis in die Innenstadt auf mich zu nehmen. Denn jetzt kenne ich die Stadt ein bisschen.
Überquerung der Lenne
Empfangsgebäude des Hagener Hauptbahnhofs
Volme-Einkaufszentrum
Hagener Rathausturm
Katholische Sankt-Marien-Kirche mit ihrem 82 m hohen Turm
Evangelische Freikiche
Stadttheater Hagen
Osthaus-Museum
So sah die Hagener Innenstadt vor dem Krieg fast üvberall aus
Munteres Treiben auf der Wildwasserstrecke Hohenlimburg an der Lenne
Hier haben wir gestanden:
Stellplatz:
Wohnmobilstellplatz Am Lennepark, Hagen
Ort:
Hohenlimburg
Adresse:
Im Klosterkamp 32
58119 Hagen
Preis pro Nacht:
kostenlos / kein Strom verfügbar (Daten vom 26.10.2024)
Zusatzinfo:
Asphaltparkplatz zwischen Schwimmbad und Lennepark mit ausgewiesenen Stellflächen für Wohnmobile. In der ersten Reihe schöner Blick über Radweg und Wiese hinweg zur Lenne. Keine Infrastruktur. Bis Hagen-Zentrum ca. 7,5 km mit dem Fahrrad.
Von der Eifel sind wir über den Rhein und die Ruhr in östlicher Richtung nach Hagen gefahren, weil ich dort in den nächsten Tagen an der Fernuni zu tun haben. Die Gelegenheit möchte ich nutzen, mir die Region ein wenig anzuschauen.
Heute ist herrliches Wetter angesagt und so beginnen Doxi und ich den Tag mit einer Wanderung zur einzigen heute noch weitgehend im Original erhaltenen Höhenburg in Westfalen, dem Schloss Hohenlimburg.
Das Schloss befindet sich auf einem steil abfallenden Bergsporn oberhalb des Ortes Hohenlimburg am Ausgang des Lennetalls. Seit 1975 gehört Hohenlimburg zur Stadt Hagen, deren Stadtzentrum knapp 8 km entfernt liegt. Davor war Hohenlimburg viele Jahrhunderte lang eine stolze selbständige Gemeinde.
Die Geschichte der Burg reicht bis in das 13. Jahrhundert zurück. Bis 1807/08 bildete die Anlage den politischen Mittelpunkt und Verwaltungssitz der bis dahin bestehenden Grafschaft Limburg. Wesentliche Umbaumaßnahmen erfolgten gegen Mitte des 16. Jahrhunderts sowie in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, als das Schloss ein Sitz der Grafen von Bentheim-Tecklenburg war.
Ausbeute einer Sammlung von Fichten-Reizkern
Nach der Schlossbesichtigungfolge ich mit Doxi weiter dem ansteigenden Höhenzug oberhalb des Lennetals. Auf dem höchsten Punkt, der heute von mächtigen Windrädern gekrönt ist, treffen wir auf einen Pilzsammler, der ebenfalls mit Hund unterwegs ist.
Wir laufen einige Kilometer gemeinsam zurück zum Schloss Hohenlimburg, wobei ich eine Menge über die Region und die Stadt Hagen erfahre. Am Ende ist sein Pilzkorb zumindest für eine kleine Mahlzeit ausreichend gefüllt mit Fichten-Reizkern, einem schmackhaften und in Deutschland sehr häufigen Pilz. Ich wünsche zum Abschied guten Appetit.
Wanderkarte unserer Tour
Doxi in der Lenne in Hohenlimburg
Skulptur im Lennepark
Ev. Kirche in Hohenlimburg
Haus in Hohenlimburg
Haus in Hohenlimburg
Zufahrt zu Schloss Hohenlimburg
Schlosshof
Wehrmauer mit Wehrturm
Von oben hat man einen weiten Blick Richtung Hagen und Ruhr
Haus des Wachkommandanten
Mittelalterliches Relikt: Die schwarze Hand
Hinter dem Schloss geht es in den Wald
Ausblick vom Höhenzug westlich des Lennetals
Diesen Kameraden besser nicht verspeisen
Windrad am höchsten Punkt des Höhenzugs
Immer noch blüht etwas
Auch hier gehen die Fichten kaputt
Blick zum Schloss Hohenlimburg (Foto Maxbentheim | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)
Die frischen Donnerstag-Eier stehen vor der Haustür, so als sei alles normal. Doch da öffnet niemand mehr.
Schon krass, wenn man abends noch mit einem Menschen lacht und über Pläne für die Zukunft spricht und am nächsten Morgen ist dieser Mensch einfach nicht mehr da – über Nacht völlig unerwartet verstorben im eigenen Bett, viel zu früh mit gerade einmal 63 Jahren.
So habe ich es heute mit der Besitzerin des Wohnmobilstellplatzes in Gemünd erlebt, mit der ich mich in den letzten Jahren angefreundet hatte. Zum 1. Januar 2025 wollte sie den Stellplatz an ihren Nachfolger übergeben und dann deutlich mehr das Leben genießen. Ein nagelneuer Camping-Bus stand bereits vor der Tür.
Passend zum bevorstehenden Neustart hatte ich ihr noch die Klaviernoten eines berühmten Chansons-Klassikers aus den 50er Jahren mitgebracht: Für mich soll’s rote Rosen regnen. Das hätte ich ihr wirklich gewünscht. Doch daraus wird nun auf Erden nichts mehr. Vielleicht ja im nächsten Leben. Liebe Karin, ruhe in Frieden.
Ich liebe es, wenn im Herbst das Blattwerk unter meinen Schuhen raschelt. Und wenn dann noch ein warmes Licht den bunten Herbstwald flutet, denke ich das eine ums andere Mal: Viel schöner wird’s nicht mehr in diesem Leben.
Mit Doxi bin ich heute 12 km durch den großen Wald im Nationalpark Eifel zwischen Gemünd und Heimbach gestapft. Tief im Kermeter und auf selten begangenen Forstwegen waren wir komplett allein unterwegs. Unter uns das Urfttal, über uns der srahlend blaue Himmel.
Unglaublich ruhig war es im Wald. Selten in der Ferne das Krächzen eines Raubvogels, ansonsten nur das Knacken des trockenen Laubs war zu vernehmen. Die halbe Strecke hatte ich eine aktuelle Vorlesung aus meinem Studium auf dem Ohr, dann habe ich auf Pause gedrückt und einfach nur die Ruhe im Wald genossen.
Diese Website benutzt Cookies. Wenn du die Website weiter nutzt, gehen wir von deinem Einverständnis aus.OK