Schlagwort-Archive: TourSaale2023

Weißenfels an der Saale

Weißenfels an der Saale
Weißenfels, 14.04.2023

Innenhof des dreiflügligen Barockschlosses Neu-Augustusburg

Tag
6
Weißenfels ist die erste Stadt auf meiner Saale-Tour, in der die historische Bausubstanz abseits des schmucken Marktplatzes noch an vielen Stellen dem Verfall preisgegeben ist.

Hier kann man sich ein Bild machen, wie traurig und trist es zu DDR-Zeiten fast überall in den historischen Altstädten aussah – von einigen wenigen Leuchtturmprojekten abgesehen.

Sinnbild dafür ist auch das frühbarocke Schloss Neu-Augustusburg, das oberhalb der Saale und der Kernstadt mit rund 40.000 Einwohnern thront.

Es enthält u.a. die weitgehend im Original erhaltene Schlosskirche St. Trinitatis, die von außen gar nicht als Kirche erkennbar ist. Ihr Innenraum zählt zu den schönsten frühbarocken Sakralbauten Mitteleuropas.

Der rechte Schlossflügel mit der Kirche wurde nach der Wende komplett renoviert und erstrahlt in leuchtendem Weiß. Am linken Flügel wurde hingegen wenig getan.

Er ist noch so, wie er sich zu DDR-Zeiten präsentierte: Im Detail deutlich verfallen und in trostlosem Braun. So ergibt sich in der Gegenüberstellung der beiden Flügel ein äußerst kontrastreiches Bild der Vor- und Nach-Wende-Zeit.

Und so sieht es an vielen Stellen der Altstadt von Weißenfels aus, bereits wenige Meter neben dem schmucken Markt. Hier hübsche barocke Bausubstanz, die in den letzten dreißig Jahren renoviert wurde, daneben verfallende alte Gebäude. Aber wer es Shabby-Chic mag, der ist in Weißenfels genau richtig.

Völlig unerwartet treffe ich in der Stadt an verschiedenen Stellen Verweise auf den Dichter Novlis, dessen Lyrik ich sehr schätze. Wie sich herausstellt, ist Novalis (Georg Philipp Friedrich von Hardenberg) hier in Weißenfels am 25. März 1801 verstorben.

In seinem Sterbehaus ist heute die Stadtbibliothek und ein kleines Museum untergebracht. Im unmittelbar an das Haus angrenzenden Stadtpark befindet sich das von Friedrich Schaper gestaltete Grabmal des Novalis. Wie spannend.

( MITI )

Die Türen von Weißenfels

Die Türen von Weißenfels
Weißenfels, 14. April 2023
Tag
6

Wo wenig an der historischen Bausubstanz getan wird, da bleiben auch die Haustüren so, wie sie einmal waren. Den Zahn der Zeit kann man dann sehr schön ablesen. Das ergibt mitunter interessante Aufnahmen, wie auch hier zu sehen.

( MITI )

Freyburg an der Unstrut

Freyburg an der Unstrut
Freyburg, 14.04.2023

Blick von der Unstrut hinauf zur Neuenburg

Tag
6
Von Merseburg unternehme ich einen Abstecher an die Unstrut, wenige Kilometer vor ihrer Mündung in die Saale. Und völlig überraschend bin ich mitten zwischen Weinbergen gelandet.

Freyburg ist das Zentrum des Weinanbaugebietes Saale-Unstrut. Es ist das nördlichste der 13 durch das Weingesetz von 1994 definierten Qualitätsweinanbaugebiete Deutschlands. Im Ort und drumherum gibt es zahlreiche Winzerbetriebe.

Oberhalb des Orts thront das Schloss Neuenburg auf dem spornartigen Ausläufer einer Hochfläche. Es eine der ältesten und wichtigsten Burgen der Landgrafen von Thüringen, einstmals einer der einflussreichsten Familien des Heiligen Römischen Reiches.

Neben der Landgräfin Elisabeth von Thüringen beherbergte die Neuenburg zum Beispiel auch Kaiser Friedrich Barbarossa in ihren Mauern.

Ab ca. 1090 entstanden die ersten Ringmauern im Norden, Westen und Süden, die noch bis zu einer Höhe von acht Metern erhalten sind.

Sie umgrenzten den heutigen Innenhof zwischen Fürsten- und Küchenbau als Kernburg und die westlich gelegenen Galerieflügel als ältere Vorburg. Es ergibt sich so eine enorme Grundfläche von ca. 5000 Quadratmetern. Eine wirklich imposante Anlage.

( MITI )

Unterwegs in Merseburg

Unterwegs in Merseburg
Merseburg, 14.04.2023

Ständehaus

Tag
6
Nach der Besichtigung von Burg und Dom schaue ich mir noch ein wenig Merseburg an. Neben hässlichen Plattenbausiedlungen aus der DDR-Zeit entdecke ich einige schöne Ecken mit historischen Bauten.

Merseburg an der Saale gilt als eine der ältesten Städte im mitteldeutschen Raum und wurde im 10. Jahrhundert zur Königspfalz erhoben.

Seit Gründung des Bistums Merseburg im Jahre 968 bis zur Reformationszeit war Merseburg ein bedeutendes religiöses Zentrum. Von 1656 bis 1738 war Merseburg Residenzstadt der Herzöge von Sachsen-Merseburg.

Merseburg ist Fund- und Aufbewahrungsort der aus dem 9./10. Jahrhundert stammenden Merseburger Zaubersprüche.

Neben dem Hildebrandslied gehören sie zu den wenigen auf Althochdeutsch überlieferten Texten mit Bezug auf Themen und Figuren der vorchristlichen germanischen Mythologie.

Der erste Merseburger Zauberspruch gilt gemeinhin als ein Lösezauber von Fesseln eines gefangenen Kriegers, der zweite Merseburger Zauberspruch als Heilungszauber eines verletzten bzw. verrenkten Pferdefußes.

Die Zaubersprüche wurden 1841 von dem Historiker Georg Waitz in der Bibliothek des Domkapitels zu Merseburg in einer theologischen Handschrift entdeckt und 1842 von Jacob Grimm erstmals herausgegeben und kommentiert.

( MITI )

Schloss Merseburg und Dom

Schloss Merseburg und Dom
Merseburg, 14. April 2023

Der Merseburger Dom bei schönem Wetter (Foto Uwe Rieschel| http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)

Tag
6
Ich habe mich sehr darauf gefreut, das Merseburger Schloss und den angrenzenden Dom zum besuchen, da ich schon viel davon gelesen hatte. Und das Ensemble ist wirklich beeindruckend.

Nur leider war das Wetter und die Lichtverhältnisse heute denkbar schlecht. Deshalb oben auch ein Bild aus der Wikipedia, aufgenommen bei besserem Wetter.

Das Schloss Merseburg ist ein Schloss im Stil der Renaissance und thront auf einem Hügel oberhalb der Saale. Es war Königspfalz, Bischofssitz und Herzogsresidenz.

Die heutige Anlage wurde anstelle einer früheren Burg zwischen 1470 und 1500 unter Bischof Thilo von Trotha errichtet. Das Schloss nimmt drei Flügel ein, den vierten bildet der Dom.

Der Sage nach ließ Bischof einen treuen Diener hinrichten, nachdem dieser in Verdacht geraten war, seinem Herren einen wertvollen Ring gestohlen zu haben. Später wurde der Ring jedoch in einem Rabennest entdeckt.

Zur Mahnung, niemals im Jähzorn zu richten, ließ Thilo von Trotha einen Raben in Gefangenschaft nehmen. Noch heute lebt ein Rabenpärchen in einer Voliere im Merseburger Schloss.

An das Schloss grenzt auf der Nordseite ein schöner Schlossgarten mit einem barocken Schlossgartensalon. Alles perfekt restauriert und gut in Schuss. Schade, dass das Wetter heute nicht wirklich zum Verweilen eingeladen hat.

( MITI )

Ein Tag in Halle an der Saale

Ein Tag in Halle an der Saale
Halle / Saale, 13.04.2023

Die Marktkirche „Unser lieber Frauen“: Das Wahrzeichen der Stadt

Tag
5
Dem Lauf der Saale stromaufwärts folgend, haben wir Halle erreicht, die größte Stadt Sachsen-Anhalts. Am Mittag unternehme ich mit Doxi bei bewölktem Himmel einen ausgedehnten Spaziergang durch die Stadt, am Abend noch einmal eine Erkundungstour mit dem Fahrrad. Und da scheint sogar die Sonne.

Die Stadt hat viel zu bieten, architektonisch, kulturell und an Erholungsmöglichkeiten. Und sie weist in ihrer Geschichte einige Besonderheiten auf.

So verfügt die Stadt über zwei separate Burgen, sie wurde als einzige deutsche Stadt mit mehr als 200.000 Einwohnern im Zweiten Weltkrieg nicht durch Flächenbombardements weitgehend zerstört.

Und sie liegt auf einer geologischen Grenzschicht, die sich mitten durch die Stadt zieht, auch über den zentralen Marktplatz, wo man sie durch ein Guckloch in die Erde sogar beobachten kann.

Dazu hat die Stadt sehr viel Grün und durch die Lage an der Saale ist man immer nah am Wasser. Toll finde ich auch die vielen noch vollkommen intakten Straßenzüge mit prächtiger Gründerzeitarchitektur. Einfach sehenswert, dieses Halle an der Saale.

( MITI )