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Lindau im Bodensee

Lindau im Bodensee
Lindau / Bodensee, 19. September 2019

Hafenausfahrt in Lindau mit Leuchtturm und einem Bayrischen Löwen, der in Richtung Schweiz blickt

Tag
11
Meine letzte Station am Bodensee auf dieser Tour ist Lindau am östlichen Seeufer im Dreiländereck von Deutschland, Österreich und der Schweiz. Lindau war im Jahre 1496 Ort eines Reichstages und bis 1803 freie Reichsstadt. Heute gehört die Stadt zum Freistaat Bayern.

Lindau ist ein Touristenmagnet mit mehr als einer Million Übernachtungen im Jahr (2018). Ihr historisches Zentrum auf der Insel Lindau steht als Ensemble komplett unter Denkmalschutz.

Viele historische Bauten in der Altstadt sind mit der für den Allgäu typischen Lüftlmalerei verziert. Besonders markant ist dies u. a. am Alten Rathaus auf der Maximilianstraße, der Hauptstraße der Inselstadt.

Das 1422 ursprünglich im gotischen Stil erbaute Rathaus wurde 1576 mit einem Treppengiebel im Renaissance-Stil umgebaut. Die Glocken an seiner Spitze tragen die Jahreszahl 1617.

Auf der Maximilianstraße befinden sich weitere gut erhaltene Bürger- und Handwerkerhäuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert mit Laubengängen, Brotlauben (Bäckerei), Krangauben, den typischen geschnitzten Fenstersäulen, Erkern und überputzten und bemalten Fachwerkfassaden.

Am Hafen springt der Mangturm ins Auge, der von 1180 bis 1856 als Leuchtturm in Betrieb war und gleichzeitig den Endpunkt der Stadtmauer bildete. Die Hafeneinfahrt selbst wird von einem weiteren, kleineren Leuchtturm und vom Bayrischen Löwen eingerahmt. Der 6 Meter hohe Löwe sitzt auf seine Vorderpranken gestützt und blickt zum Schweizer Ufer.

( MITI )

Wanderung ins Eriskircher Ried

Wanderung ins Eriskircher Ried
Eriskirchen, 18. September 2019

Am Abend: Blick vom Rande des Rieds zur Altstadt von Friedrichshafen

Tag
10
Am Abend laufe ich mit Doxi von unserem Stellplatz am Rande von Friedrichshafen in das angrenzende Naturschutzgebiet Eriskircher Ried. Das rund 600 Hektar große Vogelschutzgebiet liegt zwischen der Rotach- und der Schussenmündung in den Bodensee, westlich und südlich von Eriskirch und östlich von Friedrichshafen.

Das eigentliche Schutzgebiet darf nicht betreten werden, aber an zwei Stellen sind Aussichtsplattformen am Übergang zwischen der schilfbewachsenen Uferzone und dem See eingerichtet. Ich treffe hier auf einige Vogelliebhaber, die mit großen Ferngläsern aufmerksam das Kommen und Gehen der Vögel beobachten.

Der Wanderweg zwischen der Schutzzone und den angrenzenden Streuobstwiesen wird von Infotafeln und interessanten Aktfotografien aus der Natur gesäumt. Einige davon sind hier zu sehen.

( MITI )

Zeppelinstadt Friedrichshafen

Zeppelinstadt Friedrichshafen
Friedrichshafen, 18.09.2019

Ein Zeppelin als Kinderspielgerät vor dem Zeppelin-Museum am Hafen

Tag
10
Gestern habe ich es staubedingt nicht nach Friedrichshafen geschafft. Statt dessen bin ich nach Ravensburg ausgewichen. Heute ein neuer Versuch, und diesmal komme ich problemlos durch.

Friedrichshafen ist nach Konstanz die zweitgrößte Stadt am Bodensee. Die Kernstadt befindet sich westlich der Mündung der Rotach in den Bodensee. Etwas weiter östlich mündet auch die größere Schussen in den See. Dort stehen wir auf dem Womo-Stellplatz zwischen Jugendherberge und Camping-Platz.

Friedrichshafen entstand 1811 aus der ehemaligen Reichsstadt Buchhorn durch Zusammenschluss mit dem nahen Dorf und Kloster Hofen an derselben Bodensee-Bucht. Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts ist die Stadt untrennbar mit der Geschichte der Zeppeline verbunden.

Der in Konstanz geborene Graf Zeppelin siedelte hier die Produktion seiner Starrluftschiffe an. Am 2. Juli 1900 erhob sich die 128 Meter lange LZ1 in der Manzeller Bucht zum ersten Mal in die Luft. 1906 begann man damit, das Nachfolgemodell LZ2 zu testen. Am Hafen von Friedrichshafen erzählt heute ein großes Zeppelin-Museum diese Geschichte.

Graf Zeppelin starb 1917. Das Büro Dornier, das zunächst mit Metallflugzeugbau im Hause Zeppelin beschäftigt war, wurde 1922 von Claude Dornier übernommen. Dies war der Anfang der späteren Dornier-Werke, die heute ebenfalls durch ein Museum in der Stadt repräsentiert werden.  Am Bodensee entstand u. a. das seinerzeit größte Flugzeug der Welt, die Dornier Do X.

Als wichtiger Standort von Rüstungsbetrieben war Friedrichshafen im Zweiten Weltkrieg das Ziel alliierter Luftangriffe. Die Kernstadt wurde dabei weitgehend zerstört. Das ist der Grund, warum ich bei meinem ausgedehnten Stadtrundgang mit Doxi durch die Altstadt keine historischen Gebäude entdecken kann, vom Schloss einmal abgesehen.

( MITI )

Ravensburg – die Stadt der Türme

Ravensburg – die Stadt der Türme
Ravensburg, 17.09.2019

Blick von der Veitsburg hinunter nach Ravensburg. Rechts der „Mehlsack“, der die Alstadt überragt.

Tag
9
Eigentlich wollte ich von Überlingen nach Friedrichshafen weiter fahren. Doch auf dem Weg dorthin sind wir in einen langen Stau geraten, weil die Bundesstraße entlang des Seeufers gesperrt ist. Deshalb bin ich irgendwann in Richtung Ravensburg abgebogen, das rund 20 Kilometer nördlich des Bodensees liegt.

Von unserem Stellplatz am Westrand der Kernstadt wandere ich mit Doxi zunächst in das historische Zentrum und anschließend weiter nach Osten wieder aus der Stadt hinaus für eine Wanderung im schönen Waldgebiet zwischen Ravensburg und Weingarten.

Das oberschwäbische Ravensburg im Tal der Schussen verfügt über eine sehenswerte historische Altstadt. Die Silhouette wird geprägt durch zwei große Kirchen und mehrere gut erhaltene Türme der mittelalterlichen Stadtmauer.  Die Stadt wurde deshalb früher auch als „das schwäbische Nürnberg“ bezeichnet.

Urkundlich wurde Ravensburg erstmals 1088 erwähnt und war bis 1803 freie Reichsstadt. Im Spätmittelalter war Ravensburg Sitz der Großen Ravensburger Handelsgesellschaft, der damals führenden deutschen Handelsgesellschaft, die in ganz Europa Niederlassungen hatte. Ende des 14. Jahrhunderts entstand in Ravensburg eine bedeutende Papierproduktion, die ihre Blütezeit im 16. Jahrhundert hatte. Im Mittelalter galt Ravensburg als größter Papierlieferant nördlich der Alpen.

Im Zweiten Weltkrieg blieb Ravensburg wegen seiner strategischen Bedeutungslosigkeit und dank eines großen Versorgungszentrums des Roten Kreuzes von größeren Angriffen der alliierten Luftwaffe verschont. Dadurch hat sich die historische Bausubstanz an vielen Stellen bis heute erhalten.

Mir ist Ravensburg seit meiner Kindheit durch den gleichnamigen Spieleverlag ein Begriff. Oft habe ich mir vorgestellt, wie es dort wohl aussehen mag. Jetzt weiß ich endlich Bescheid 🙂

( MITI )

Überlingen am Bodensee

Überlingen am Bodensee
Überlingen, 17. September 2019

Blick vom ehemaligen Schloss hinunter auf Überlingen

Tag
9
Auf der Weiterfahrt von der Insel Reichenau in Richtung Ravensburg machen wir für einen Stadtbummel in Überlingen am Nordwestrand des Bodensees („Überlinger See“) halt.

Überlingen ist ein anerkanntes Kneippheilbad und verfügt über eine hübsche historische Altstadt an der Seepromenade. Die Stadt ist Mitglied der Cittaslow, einer 1999 in Italien gegründeten Bewegung zur Entschleunigung und Erhöhung der Lebensqualität in Städten.

Die Altstadt wird vom Turm des Münsters St. Nikolaus überragt. Die fünfschiffige Basilika wurde zwischen 1350 und 1576 im Stil der Spätgotik errichtet.

Der Johanniterorden gründete 1257 oberhalb des Seeufers eine Kommende, die bis 1806 zum katholischen Großpriorat Deutschland des Johanniter- bzw. Malteserordens gehörte. Von dort hat man einen wunderbaren  Blick über die Altstadt und auf den Bodensee.

In den Grünanlagen unterhalb der Kommende wird zum Zeitpunkt unseres Besuchs heftig gebaut, denn im kommenden Jahr wird Überlingen Gastgeber der Landesgartenschau von Baden-Württemberg sein. Dafür putzt sich die Stadt gerade heraus.

( MITI )

Auf der Insel Reichenau

Auf der Insel Reichenau
Reichenau, 16.09.2019

Doxi testet die Wasserqualität des Bodensees

Tag
8
Ich habe mich entschieden, noch ein wenig am schönen Bodensee zu bleiben. Von Konstanz fahren wir auf die nur 15 Kilometer entfernte Insel Reichenau.

Reichenau liegt im westlichen Teil des Bodensees, dem Untersee, zwischen Konstanz und Radolfzell. Sie ist die größte Insel im Bodensee. Sie ist 4,5 Kilometer lang und 1,5 Kilometer breit und seit 1838 über einen künstlich aufgeschütteten Damm mit dem Festland verbunden.

Durch die temperaturausgleichende Wirkung des Bodensees, die positiven Auswirkungen des Alpenföhns und die daraus resultierende hohe Zahl an Sonnentagen, ist das Klima auf Reichenau besonders mild.

Davon profitiert der Gemüseanbau auf der Insel mit bis zu drei Freilandernten pro Jahr. Etwa 160 Hektar der Insel werden landwirtschaftlich genutzt, mehr als 25 % der Anbaufläche befindet sich in Gewächshäusern.

Neben dem Gemüseanbau bildet der Tourismus die Haupteinnahmequelle der Insel. Ich kann das gut nachvollziehen, denn es ist wirklich schön hier. Überall blüht und gedeiht es, die Felder sind mit zahllosen Streuobstbäumen durchsetzt und der See fast überall nur wenige hundert Meter entfernt.

Am Nachmittag baue ich deshalb mein Faltboot auf und gehe im See paddeln. Leider ist in der Zwischenzeit Wind aufgekommen und die Wellen auf dem See wesentlich höher als erwartet. Deshalb traue ich mich nicht ganz so weit auf den See hinaus, wie eigentlich gewünscht. Dennoch ein schönes Erlebnis.

( MITI )