Schlagwort-Archive: NBL2019

Kunst in Weimar

Kunst in Weimar
Weimar, 18. April 2019

Das Neue Museum Weimar

Tag
4
Weil man aufgrund des großen Andrangs im Neuen Bauhausmuseum auch nach dem glücklichen Erwerb einer Karte noch mehrere Stunden auf den Einlass warten muss, kann man mit dem Ticket auch andere Museen in Weimar besuchen. 

Ich nutze diese Gelegenheit, um mir neben der Bauhaus-Ausstellung auch die drei Ausstellungen im Neuen Museum Weimar anzuschauen. Außerdem entdecke ich bei meinem Stadtbummel interessante Kunstobjekte im öffentlichen Raum. Hier meine Impressionen zum Thema „Kunst in Weimar“.

( MITI )

Fußmarsch Schloss Belvedere

Fußmarsch Schloss Belvedere
Weimar-Eichenleite, 17. April 2019

Schloss Belvedere oberhalb von Weimar

Tag
4
Wir sind noch immer in Weimar. Am späten Nachmittag mache ich mich mit Doxi zu einer Wanderung zum Schloss Belvedere oberhalb der Stadt auf.

Weimar ist reich gesegnet mit Parks und Grünanlagen und so gelingt es uns, die sechs Kilometer lange Strecke bis zum Schloss fast komplett durchs Grüne zu laufen.

Besonders eindrucksvoll ist der langgezogene „Park an der Ilm“, der am Rande der Altstadt beginnt und entlang der Ilm in südöstlicher Richtung aus der Stadt hinausführt.

Mitten im Park liegt Goethes früheres Gartenhaus, ein unverzichtbarer Besuchspunkt für alle, die auf Goethes Spuren in Weimar wandeln wollen.

Später geht es über die langgezogene Belvederer Allee, die von der Innenstadt in gerader Linie zur Anhöhe „Eichenleite“ mit dem Schloss Belvedere und seinem großzügigen Park führt.

Als wir uns der Eichenleite nähern, bin ich zunächst etwas irritiert. Denn unterhalb des Schlosses haben die Russen nach dem Zweiten Weltkrieg einen Friedhof für ihre gefallenen Soldaten angelegt. Inklusive rotem Stern und den Symbolen von Hammer und Sichel in schwerem Eisen. Und dieser Friedhof besteht bis heute.

Das Schloss und seine Nebengebäude erstrahlen mittlerweile wieder in altem Glanz und sind ein echtes Schmuckstück zeitgenössischer Barockarchitektur.

Das Anwesen ist eine üppig gestaltete Lustschlossanlage, die zu den schönsten Residenzen Thüringens zählt. Mitsamt des Parks gehört sie als Teil des Ensembles „Klassisches Weimar“ seit 1998 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Die barocke Schlossanlage wurde in den Jahren 1724 bis 1744 als Residenz für Herzog Ernst August I. von Sachsen-Weimar erbaut. Als Vorbild diente das berühmte Schloss Belvedere in Wien.

Mir haben es vor allem die großzügigen Parkanlagen angetan. Ein wirklich wunderschöner Ort und eine sehr angenehme Wanderung bei herrlichem Frühlingswetter.

( MITI )

Entdeckungstour in Weimar

Entdeckungstour in Weimar
Weimar, 17.04.2019

Deutsches Nationaltheater Weimar mit Goethe- und Schiller-Denkmal

Tag
4
Vom Geisteltalsee bei Mücheln fahre ich am frühen Morgen weiter nach Weimar. Ich möchte unbedingt die Ausstellung zum hundertjährigen Bestehen des Bauhauses sehen, die in der letzten Woche eröffnet wurde.

Die Ausstellung öffnet ihre Pforten an diesem Morgen um 10 Uhr. Als ich zwanzig Minuten später am neu errichteten Museumsbau eintreffe, ist die Schlange an der Ticket-Kasse bereits 50 Meter lang.

Es dauert eine gute Stunde, bis ich ein Ticket erhalte, das zum Einlass drei Stunden später berechtigt. Also mache ich mich mit dem Fahrrad erst einmal zu einer Besichtigungstour durch Weimar auf.

Weimar liegt auf halbem Wege zwischen Erfurt im Westen und Jena im Osten. Es ist die viertgrößte Thüringens und vor allem für ihr reiches kulturelles Erbe bekannt.

Dazu gehören neben den Traditionen der Weimarer Klassik um Wieland, Goethe, Herder und Schiller auch das Bauhaus und die Nationalversammlung von 1919, von der sich der Name der „Weimarer Republik“ herleitet.

Bekannte Größen aus Kunst, Kultur und Wissenschaft haben hier gelebt, geforscht und gewirkt, beispielsweise Lucas Cranach d. Ältere und der Jüngere, Johann Sebastian Bach, Franz Liszt, Richard Strauss und Friedrich Nietzsche, um nur einige zu nennen.

Das Bauhaus und seine Stätten in Weimar (und Dessau) wurden 1996, das „klassische Weimar“ 1998 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Weimar war seit 1547/52 Haupt- und Residenzstadt des Herzogtums Sachsen bzw. Sachsen-Weimar. Dies war der erste Staat in Deutschlands, der sich im Jahre 1816 eine Verfassung gab.

Bei so viel kultureller und historische Bedeutung verwundert es nicht, dass Weimar ein Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt ist. Die Stadt ist ganz schön voll, doch mit meinem Fahrrad komme ich überall gut hin. Es gibt viel zu entdecken und zu sehen. Eine wirklich schöne und inspirierende Stadt, finde ich.

( MITI )

Geisteltalsee bei Mücheln

Geisteltalsee bei Mücheln
Mücheln, 16.04.2019

Doxi erkundet die Uferzone

Tag
3
Unsere letzte Station heute ist der Geiseltalsee, ein gefluteter und renaturierter ehemaliger Braunkohletagebau bei Mücheln in Sachsen-Anhalt. Von Nebra sind es nur rund 25 Kilometer bis dorthin, doch es geht über die schlechtesten Straßen von Mitteldeutschland, so kommt es mir zumindest vor. So viele schlecht geflickte Löcher im Asphalt, so ein Geruppel im Wohnmobil, das habe ich schon lange nicht mehr erlebt.

Doch dafür werden wir mit einem kostenlosen Stellplatz mitten im Grünen belohnt, nur wenige hundert Meter vom See entfernt.

Mit fast 19 Quadratkilometern Fläche ist der Geiseltalsse der größte künstliche See in Deutschland. Er gehört zu den zehn wasserreichsten Seen in unserem Land und ist das größte Gewässer im Mitteldeutschen Seenland.

Der Tagebaubetrieb rund um Mücheln wurde im Jahre 1993 eingestellt. Bis dahin waren dort nahezu 1,4 Milliarden Tonnen Braunkohle abgebaut und ebenso viel Abraum bewegt worden. Zurück blieb ein knapp 80 m tiefes Tagebaurestloch von rund 2.600 Hektar Fläche.

Schon seit der Deutschen Wiedervereinigung zielten die Planungen auf eine Sanierung des Gebiets ab. Als Ziel wurde festgelegt, ein überregionales Erholungs- und Freizeitgebiet als Bergbaufolgelandschaft zu schaffen.

Die Flutung mit Saalewasser begann nach umfangreichen Vorarbeiten im Mitte 2003 und wurde 2011 abgeschlossen. Die geplanten Wald- und Erholungsflächen sollen etwa 800 Hektar umfassen. Auf rund 30 Hektar der sanft abfallenden Uferflächen im Norden wurde das Weinbaugebiet Goldener Steiger angelegt.

Der Uferweg rund um das gesamte Gebiet hat eine Länge von mehr als 22 Kilometern. Mit Doxi laufe ich am späten Nachmittag jedoch nicht um den See herum, sondern über die große Landzunge, die in den See hineinragt und im vorderen Bereich neben einem Strand und einer Marina auch einen Campingplatz beherbergt.

Im hinteren Bereich erwartet uns Natur pur. Viele Wasservögel haben sich hier angesiedelt und Doxi genießt es, durch die flachen Uferbereiche zu staksen. Mehr als zwei Stunden sind wir bei herrlichem Sonnenschein an den Ufern des tiefblauen Sees unterwegs, ohne einer Menschenseele zu begegnen. Fast könnte man vergessen, dass das alles künstlich geschaffen wurde Herrlich ist das hier.

( MITI )

Himmelsscheibe von Nebra

Himmelsscheibe von Nebra
Nebra, 16. April 2019

Die Arche von Nebra

Tag
3
Die Himmelsscheibe von Nebra, eine mehr als dreieinhalb Tausend Jahre alte kreisförmige Bronzeplatte mit Applikationen aus Gold, ist die älteste bisher bekannte konkrete Himmelsdarstellung, die die Menschheit hervorgebracht hat.

Das Artefakt aus der frühen Bronzezeit Mitteleuropas zeigt astronomische Phänomene und religiöse Symbole und gilt als einer der bedeutendsten archäologischen Funde aus diesem Zeitalter.

Heute war ich am Fundort der Himmelsscheibe und in der Arche Nebra, einem Multimedia-Museum, in dem die Geschichte und Deutung der Himmelsscheibe zum Leben erweckt werden.

Jetzt habe ich endlich verstanden, was auf der Himmelsscheibe tatsächlich dargestellt wird, und welche Bedeutung dieses astronomische Wissen für die Menschen ihrer Zeit hatte. Wirklich faszinierend.

( MITI )

Auf Burg Querfurt

Auf Burg Querfurt
Querfurt, 16.04.2019

Burg Querfurt

Tag
3
Nachdem wir die Nacht in der Lutherstadt Eisleben verbracht haben, fahren wir am Morgen weiter nach Querfurt, westlich von Halle. Die Stadt liegt im südöstlichen Harzvorland im Tal der Querne, die die Altstadt von West nach Ost durchfließt.

Wir sind nach Querfurt gekommen, um uns die Burg Querfurt anzuschauen.  Die Höhenburg überragt die Altstadt und gehört zu den größten mittelalterlichen Burgen in Deutschland. Auf ihrer Fläche könnte man Wartburg siebenmal unterbringen.

Die Burg wurde bereits vor dem 10. Jahrhundert urkundlich erwähnt und war für Jahrhunderte der Stammsitz der Edelherren von Querfurt. Im Laufe der Zeit wurde die Anlage immer weiter ausgebaut und befestigt.

Gegen Ende des Dreißigjährigen Kriegs wechselte die als uneinnehmbar geltende Festung nach heftigen Belagerungen und Beschießungen mehrfach den Besitzer. Im Jahr 1663 machten die reichsunmittelbaren Fürsten von Sachsen-Querfurt die Anlage zu ihrer Residenz und damit Querfurt zur Hauptstadt ihres Territoriums.

Im Jahr 1815 fielen Stadt und Burg schließlich an Preußen, woraufhin die Burganlage zur Domäne umgewandelt wurde. Dieser Status wurde erst 1936 aufgelöst.

Leider können wir das Innere der Burg zurzeit nicht besichtigen, denn dort wird schon seit einiger Zeit heftig gebaut und renoviert. Die gesamte Anlage ist eine Baustelle und deshalb für Besucher gesperrt. Aber auch bei der Umgehung von außen vermittelt sich uns ein Eindruck von der Größe der Anlage und der Mächtigkeit ihrer Mauern.  Eine wirklich beeindruckende Festung.

( MITI )